Masernimpfpflicht gilt ab März

Am Sonntag (01.03.20) tritt die Impfpflicht für Masern in Kraft. Das heißt: Wer sein Kind jetzt in der Kita oder in der Schule anmeldet, ist verpflichtet, den Impfpass des Kindes vorzuzeigen.

© pxhere.com

Die Kitas nehmen nur Kinder auf, die geimpft sind oder für die nachgewiesen ist, dass sie die Masern schon hatten. Eltern, die sich weigern, droht ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro.

Im Kindergarten Sankt Mauritius in Ibbenbüren, beispielsweise, steht künftig im Betreuungsvertrag, dass der Impfausweis bei der Anmeldung vorzulegen ist. "Nicht geimpfte Kinder dürfen nicht kommen", sagt Leiterin Silke Rochel-Lehmann. Die Kitas sind dazu verpflichtet, so zu handeln. Auch ihnen droht ein Bußgeld, wenn sie ungeimpfte Kinder aufnehmen. Anders sieht es zurzeit noch bei Kindern aus, die schon in die Kita gehen. Für sie gilt eine Übergangsfrist bis Ende Juli nächsten Jahres, genauso wie bei Schülern. Die Eltern des Sankt-Mauritius-Kindergartens sind per Brief informiert worden. Einige haben den Impfausweis schon vorgezeigt.

Ziel der Impfpflicht ist es, die Masern deutschlandweit auszurotten. Das ist erreicht, wenn 95 Prozent der Menschen immun gegen die Krankheit sind, heißt es bei der Weltgesundheitsorganisation. Der Virus ruft rote Flecken auf der Haut hervor, Fieber und er schwächt das Immunsystem. "In einem bis zwei Prozent der Fälle endet die Krankheit tödlich oder die Patienten sind später schwerstbehindert und Pflegefälle", sagt der Kinderarzt Matthias Freimuth aus Ibbenbüren. Denn der Virus greift manchmal auch das Gehirn an. "Deshalb ist es wichtig, dass möglichst Viele sich impfen lassen, auch Ältere", sagt Freimuth. Das schützt die Menschen, die sich nicht selbst schützen können, wie Babys oder Krebspatienten. Die allermeisten Kinder würden die Impfung gut vertragen. Einige hätten danach Fieber oder seien etwas schlapp. Ernsthafte Nebenwirkungen, wie von Impfgegner behauptet, gebe es nicht.

Im Kreis Steinfurt gab es im letzten Jahr einen gemeldeten Masernfall. In ganz Deutschland waren es mehr als 500. Zu viele, sagt auch Bundesgesundheistminister Spahn aus Ahaus. Er hatte die Impfpflicht vorgeschlagen.

Weitere Meldungen