Landesgartenschau 2029

Am Steinfurter Bagno scheiden sich die Geister: Bindeglied zwischen den Ortsteilen Burgsteinfurt und Borghorst und Herzstück einer möglichen Landesgartenschau 2029? Oder Naturschutzgebiet, das es auch vor einer LaGa zu schützen gilt? Stadt und NABU liegen über Kreuz. Nur Befindlichkeiten? Oder ein grundlegender Streit, der Steinfurts Bewerbung gefährdet?


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Heute (Mi., 10.04.) kommt eine Kommission vom Land NRW nach Steinfurt, um sich ein mögliches Gelände für die Landesgartenschau 2029 anzusehen. Neben Steinfurt hat sich auch Kleve beworben. Es wird also spannend. Der NABU wird heute auch dabei sein, sagt Gisbert Lütke.

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Und das ist symptomatisch dafür, wie die Steinfurter Bewerbung bisher abgelaufen ist. Die Geschichte einer ausbaufähigen Kommunikation.

Steinfurt oder Kleve? Um die Frage geht es, wenn die Kommission vom Land sich heute (Mi., 10.04.) die Pläne für eine Landesgartenschau 2029 vor Ort ansieht. Im Vorfeld gab es – vorsichtig ausgedrückt – Irritationen. Eine LaGa im Bagno? Mit zigtausend Besuchern im Naturschutzgebiet? „No way!“, heißt es beim NABU. Steinfurts erster Beigeordneter Michael Schell wiegelt ab.

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Und das, obwohl der NABU sagt: „Als wir gefragt wurden, war die Bewerbungsmappe schon im Druck.“ Beide Seiten fühlen sich von der anderen übergangen. Von einem Beschwerdebrief des NABU an Ministerin Gorißen habe er auch erst aus den Medien erfahren, sagt Schell. Jetzt schon mit einer eine Klage drohen? So weit sei die Planung doch noch gar nicht.

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Schon kommende Woche Freitag (19.04.) gibt die Jury bekannt, ob es Steinfurt oder Kleve wird – ganz schön knapp, um sich zusammenzuraufen. Tatsächlich steht eine Klage im Raum, weil Teile einer möglichen Landesgartenschau 2029 auch im Bagno geplant sind, mitten im Naturschutzgebiet also. Michael Schell versteht die Aufregung nicht.

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„Kein Grund, sich jetzt schon übergangen zu fühlen,“ sagt Schell – „so weit sind wir ja noch gar nicht.“ Sein Plan: Erstmal den Zuschlag bekommen und dann konkret werden. Dann käme erstmal eine Bestandsaufnahme von Tier- und Pflanzenwelt und dann entscheidet sich, was umgesetzt und was gestrichen wird.

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Beim "Großen Bahnhof" für die Kommission aus Düsseldorf geht es heute darum, einen guten Eindruck zu machen. Das Bagno-Thema birgt da Zündstoff, denn für den NABU ist das Naturschutzgebiet nicht verhandelbar. Gisbert Lütke vom NABU findet die Vorgehensweise der Stadt fragwürdig.

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Für Lütke ist es nicht vorstellbar und ein NO GO, dass 2029 zigtausend Gäste auch im Bagno unterwegs sind. Eine Landesgartenschau im urbanen Raum der beiden Stadtteile Burgsteinfurt und Borghorst begrüßt der NABU dagegen grundsätzlich. Das sei schließlich das eigentliche städtebauliche Ziel einer Landesgartenschau.

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Und das ist nett ausgedrückt vor dem Hintergrund, dass der NABU nötigenfalls auch klagen würde. Nächste Woche Freitag (19.04.) wissen wir, ob Steinfurt den Zuschlag bekommt oder ob Kleve das Rennen macht. Nicht viel Zeit, um die Kommission zu überzeugen, dass in Steinfurt bald alle an einem Strang ziehen.

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