Krankenhaus-Reform: Das ändert sich im Kreis Steinfurt
Veröffentlicht: Mittwoch, 17.07.2024 13:49
Wenn Du oder jemand aus Deiner Familie richtig krank wird, wünschst Du Dir: Ein gutes Krankenhaus, am besten in der Nähe. Demnächst wird sich in den Kliniken in der Region einiges ändern. NRW-Gesundheitsminister Laumann aus Riesenbeck arbeitet an einer Krankenhaus-Reform.

Laumann hat seine Pläne jetzt den Kliniken vorgelegt. Es geht darum, dass bestimmte Behandlungen – zum Beispiel das Einsetzen von künstlichen Kniegelenken - nur noch in einigen wenigen Krankenhäusern passieren. Weil Studien zeigen: Je öfter ein Team zum Beispiel künstliche Kniegelenke einsetzt, desto weniger Fehler passieren. Und der NRW-Gesundheitsminister sagt sinngemäß: Medizinisches Personal ist knapp. Setzen wir es dort ein, wo die Stationen gut ausgelastet sind.
Weitere Wege für Patient:innen
Für Patient:innen und Angehörige heißt das, sie haben teilweise längere Fahrtwege. Zum Beispiel ist geplant, dass am UKM Marienhospital in Steinfurt die Operationen an der Wirbelsäule und neurologische Behandlungen wegfallen. In Lengerich schließt die Neurologie mit der Schlaganfall-Behandlung. Dort gibt es offenbar nicht genügend Fachärzte. Die Grundversorgung, zum Beispiel Intensiv-Medizin oder Innere Medizin, bleibt nach den Plänen in allen fünf Krankenhäusern im Kreis Steinfurt erhalten.
Kritik von Lengerichs Bürgermeister
Das Marienhospital in Steinfurt und die Helios-Klinik in Lengerich möchten sich aktuell zu den Plänen nicht äußern. Lengerichs Bürgermeister Wilhelm Möhrke findet die Gründe für die Reformpläne in NRW grundsätzlich nachvollziehbar.
Die Klinik in Lengerich hat sich unter anderem auf Operationen an der Wirbelsäule spezialisiert. In einem anderen Bereich befürchtet der Bürgermeister Einschnitte:
Die Helios-Klinik brauche Bereiche, die sich wirtschaftlich lohnen – um zum Beispiel die Notaufnahme weiter zu betreiben. Die Klinik versorge etwa 50.000 Menschen in Lengerich und im Umland. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es auf die kleineren Kliniken auf dem Land ankomme, weil sie im Notfall nah an den Patienten seien.