Kirchenaustritts-Rekord

2.800 Menschen sind letztes Jahr im Kreis Steinfurt aus der Katholischen Kirche ausgetreten, knapp 1.400 mehr als noch 2020. Angesichts von gut 22.600 Kirchenaustritten insgesamt ist beim Bistum von einem historischen Höchststand die Rede.

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Es sind fast 10.000 Austritte mehr geworden. Noch nie haben mehr Menschen der Katholischen Kirche den Rücken gekehrt als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Kirchenaustritte als Reaktion auf die jüngst veröffentlichte Studie zum Missbrauch im Bistum ist darin noch nicht enthalten.

Auch weniger Kirchgänger:innen

Dass der Kirche die Gläubigen weglaufen, zeigt sich auch an den Sonntags-Gottesdiensten: Gingen 2020 noch gut 65.000 regelmäßig in die Kirche, waren es letztes Jahr gut 24.000 weniger – und das obwohl mit dem Abklingen von Corona wieder mehr den Weg in die Messe gewagt haben.

Bischof verspricht Besserung

Bischof Felix Genn verspricht Besserung: „Das, was viele engagierte Christinnen und Christen nur noch als übermächtige Institution, als erdrückende Struktur, als Amtskirche bezeichnen und wahrnehmen und erfahren, muss sich verändern. Viele von denen, die in der Kirche Verantwortung tragen, müssen ihre Haltung und ihr Verhalten ändern.“ Genn dankt allen, die trotz allem bei der Kirche bleiben.

Noch knapp 1,8 Millionen Mitglieder im Bistum Münster

Die Statistik erfasst neben Kirchenaustritten auch Sterbefälle, Eintritte und Taufen. Alles in allem lag die Zahl der Katholiken im Bistum Ende 2021 bei knapp 1,8 Millionen. Das sind gut 34.000 weniger als noch im Jahr davor. Münster ist hinter dem Erzbistum Köln das zweitgrößte Bistum in Deutschland.

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