Industrieumsätze sinken 2024

Die Industrie in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat 2024 einen Umsatzrückgang von fast fünf Prozent erlebt. Die Industrie- und Handelskammer fordert wirtschaftspolitische Entlastungen.

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Die Industrieunternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim haben letztes Jahr einen Umsatzrückgang von fast fünf Prozent verzeichnet. Damit liegt das Minus deutlich über dem niedersächsischen Landesdurchschnitt (-0,5 %) und dem Bundesdurchschnitt (-3,4 %). Besonders betroffen sind Schlüsselbranchen wie der Maschinenbau und die Herstellung von Metallerzeugnissen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.

Umsatzrückgang in der Industrie: Region stärker betroffen

Während der Auslandsumsatz in der Region leicht zulegte, sank der Inlandsumsatz um mehr als neun Prozent. Inflationsbereinigt fällt das Ergebnis noch schwächer aus. Hauptursachen sind die weiterhin hohen Energiekosten und steigende Lohn- und Gehaltskosten. Besonders stark betroffen sind die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, wo zahlreiche Arbeitsplätze verloren gingen (-396 bzw. -568). In der Stadt Osnabrück blieb die Beschäftigung nahezu konstant (-5 Arbeitsplätze), während es im Landkreis Osnabrück sogar einen Zuwachs von 380 Arbeitsplätzen gab.

Die Exportquote der regionalen Industrie stieg infolge der schwachen Inlandsnachfrage auf 42 Prozent. Damit liegt die Region weiter unter dem niedersächsischen Durchschnitt (47,7 %) und dem Bundesdurchschnitt (50,5 %).

IHK fordert schnelle Entlastungen für Unternehmen

Die Zahl der Industriebeschäftigten in der Region ging 2024 um 0,7 Prozent zurück. IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf sieht darin ein klares Zeichen für eine beginnende Deindustrialisierung: „Die Einschläge kommen nicht nur näher. Sie sind jetzt da.“

Die IHK unterstützt die ersten Schritte der Bundesregierung, wie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten und die geplante Absenkung der Körperschaftsteuer. Doch diese Maßnahmen reichen nicht aus, um eine Trendwende einzuleiten, sagt Graf. Die IHK fordert in ihrem 100-Tage-Programm unter anderem:


  • Bürokratieabbau,
  • Maßnahmen zur Fachkräftesicherung,
  • flexiblere Arbeitszeitregelungen, z. B. eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit.

„Die Bundesregierung muss jetzt zeigen, dass sie den Industriestandort Deutschland wieder nach vorne bringen will“, fordert Graf. Schnelles Handeln sei entscheidend, um der Gefahr eines dritten Rezessionsjahres entgegenzuwirken.

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