Gänse-Drama am Aasee Ibbenbüren

Am Ibbenbürener Aasee wird das Naherholungsgebiet zunehmend zur Herausforderung für Spaziergängerinnen und Spaziergänger.

Am Ibbenbürener Aasee wird das Naherholungsgebiet zunehmend zur Herausforderung für Spaziergängerinnen und Spaziergänger: Immer mehr Wildgänse – vor allem Kanada-, Grau- und Nilgänse – sorgen mit ihren Hinterlassenschaften für Unmut. Wege und Wiesen sind vielerorts mit Kot bedeckt, was den Spaziergang rund um den See oft zu einem Balanceakt macht. Bei der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses wurde klar: Die Geduld der Politik ist am Ende – konkrete kurzfristige Maßnahmen gibt es aber noch nicht.

Die Ursache liege in der künstlichen Gestaltung des Sees und der attraktiven Umgebung, die sich inzwischen als Gänseparadies etabliert habe. Vor allem im Frühjahr und Sommer halten sich dort inzwischen so viele Tiere auf, dass eine Überlastung kaum zu übersehen ist – trotz intensiver Reinigung der Wege.

Der Ausschuss war sich einig: Es muss etwas passieren. Erste Lösungen sollen laut Politik bereits in etwa einer Woche vorgestellt werden. Ziel ist ein nachhaltiges Gänsemanagement, das auf fundierten Daten beruht. Daher soll zunächst erfasst werden, wie viele Tiere am See leben und wie sie sich verhalten.


Volontär Dominik war vor Ort und hat berichtet© RADIO RST
Volontär Dominik war vor Ort und hat berichtet
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Zukünftige Maßnahmen sind umstritten


Ein Abschuss der Gänse, wie er als eine Form direkter Vergrämung im Raum stand, bleibt hoch umstritten. Er wäre nur mit Zustimmung der Jagdberechtigten und breiter öffentlicher Kommunikation denkbar. Alternativen wie gezielte Vergrämung, bauliche Veränderungen oder Aufklärungsarbeit könnten Teil eines Maßnahmenpakets sein.

Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer wollte sich im RADIO RST-Interview noch nicht konkret äußern. Er machte aber deutlich, dass neue Maßnahmen notwendig sind und die Stadt den Handlungsdruck erkannt hat.

Vor Ort ist die Lage eindeutig: Die Wege rund um den Aasee sind teilweise stark verschmutzt. Wer dort unterwegs ist, muss ständig aufpassen, nicht in Kot zu treten. Die Gänse, viele davon mit Nachwuchs, zeigen wenig Scheu – sie haben sich an das Leben in Ibbenbüren gut angepasst. Ein Spaziergang am See macht deutlich: Das Problem sind nicht allein die Tiere, sondern die fehlende Balance zwischen Mensch, Natur und Stadtgestaltung.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die angekündigten politischen Maßnahmen wirklich konkrete Verbesserungen bringen – oder ob es vorerst beim Abwarten bleibt.

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