Eigenes Haus: Steigende Preise und neue Berechnung der Grundsteuer

Wer in Altenberge, Hopsten oder Saerbeck ein Haus baut oder saniert, greift dafür tief in die Tasche: Die Preise steigen seit vielen Jahren - vor allem in den letzten zwei Jahren.

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Durch die Pandemie kommt es weltweit zu Lieferengpässen. Dadurch steigen die Materialpreise teilweise um ein Vielfaches. Dazu kommt die aktuell hohe Nachfrage. Weil die Zinsen sehr niedrig sind, leisten sich viele einen Kredit, um ein Haus zu kaufen, zu bauen oder zu sanieren. Die Preise bleiben vorerst oben, meint Daniel Upmann. Er betreut bei der Kreissparkasse Steinfurt Kunden, die einen Haus kaufen, bauen oder sanieren.


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Bei schnell steigenden Preisen beim Hausbau besteht die Gefahr, dass die Rechnung deutlich höher ausfällt als zunächst angenommen. In diesem Fall ist Kommunikation wichtig: Erst sind Gespräche mit dem Architeken oder der Architektin oder mit dem beauftragten Bauunternehmen fällig, wo die hohen Kosten herkommen, dann mit der Bank, wie die Mehrkosten aufgefangen werden. Banken haben kein Interesse daran, den Bau platzen zu lassen und werden Lösungen suchen.


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Wer sein Haus saniert, hat gute Chancen, staatliche Fördergelder von der KfW-Bank oder private Fördergelder von Banken und Sparkassen zu bekommen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Energieeffizienz. Das heißt: Es gibt Fördergelder für neue Heizungsanlagen, Fenster usw.


Für Hausbesitzer:innen, die keine Veränderungen am Haus planen, wird sich demnächst die Grundsteuer verändern. Die bisherige Regelung ist verfassungswidrig, deshalb wird die Grundsteuer neu berechnet. Dazu bekommen alle, die ein Grundstück, Haus oder eine Wohnung besitzen bald Post vom Finanzamt. Bis Ende Oktober ist jeder verpflichtet, für seinen Besitz eine Feststellungserklärung abzugeben. Dazu benötigt das Finanzamt verschiedene Angaben. Das sind zum Beispiel Angaben zur Lage, aus der sich der Bodenrichtwert ergibt. Dieser Wert lässt sich relativ einfach auf dem Web-Portal BORIS-D ablesen. Dazu kommen die Grundstücks- und Wohnflächen sowie die Gebäudeart - also Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus oder Mehrfamilienhaus und das Baujahr des Hauses. Die Finanzämter brauchen für die Neuberechnung aller Grundstücke und Immobilien in Deutschland vermutlich mehrere Jahre. Wirksam wird die Reform daher erst im Jahr 2025.

Dann sind möglicherweise auch Menschen betroffen, die keinen Grundbesitz haben: Die Grundsteuer gehört zu den Mietnebenkosten. Das heißt: Steigende Grundsteuern werden auf Mieter umgelegt.

Die Einnahmen des Staates durch die Grundsteuer werden sich nicht verändern. Das heißt: Für einige steigt die Steuer, andere zahlen weniger als bisher.

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