#Dorfkinder-Kampagne

Mit einer Werbekampagne rückt das Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung unter Julia Klöckner das Leben auf dem Land in ein positiveres Licht. So die Idee. Doch die Kampagne ging in die falsche Richtung. Hohn und Spott auf Twitter, viel Kritik auf Facebook und Instagram. Teilweise leider auch unter der Gürtellinie. Fast schon blanker Hass, der der Ministerin entgegengeracht wird.

© Twitter

Shitstorm auf Twitter

Das hatte sich Julia Klöckner etwas anders vorgestellt. Unter dem Hashtag "Dorfkinder" hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft - BMEL - eine Kampagne ins Leben gerufen, die den Fokus auf das ländliche Leben in Deutschland richtet. "Wir möchten Austausch über Ideen, neue Entwicklungsansätze und echte Perspektiven für das Land", ist in der Kampagne zu lesen. Ausgelöst hat es vor allem eine Debatte auf Twitter, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Lieber schnelles Netz statt schöner Bilder

Sehr viele Twitter User sagen, dass "Dorfkinder" weniger unter einem schlechten Image, sondern mehr unter fehlender Infrastruktur, mangelndem Netzausbau oder nicht vorhandenen Freizeitmöglichkeiten leiden. Sehr hart fällt die Kritik aus dem Lager derjenigen aus, die selbst schlechte Erfahrungen mit dem Leben auf dem Land oder mit Menschen vom Dorf machten. Wer nicht aussehe, wie alle anderen, wer andere Musik möge oder homosexuell sei, werde ausgegrenzt oder verprügelt. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich vor allem an der pauschalen Kritik an "Dorfkindern" stören. Aus Sicht der Twitter-Nutzer hat die Kampagne vor allem Eines vorangetrieben: die Spaltung der Gesellschaft.

Klöckner: Debatte ist voller Erfolg

Das Bundesministerium und Julia Klöckner halten weiter an der Kampagne fest und ziehen als erstes Fazit, dass die Debatte ein Erfolg sei.

Der Twitter Account hat in den letzten Tagen versucht, kritische Beiträge bemüht humorvoll zu kommentieren. Julia Klöckner selbst lobt die Debatte und sieht sie als "Anstoß für uns alle, um bestehende Probleme auf dem Land anzugehen".

Weitere Meldungen