Bilanz der Silvesternacht

Die Silvesternacht ist aus Sicht der Einsatzkräfte überwiegend ruhig verlaufen. Auch, wenn es überdurchschnittlich viele Einsätze im Vergleich zu einer "normalen" Nacht gab, fällt die Bilanz positiv aus.

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Ob es daran lag, dass es schon der zweite Jahreswechsel nach Corona war oder ob es das verstärkte Polizeiaufgebot war, ist schwer zu sagen - wahrscheinlich hat es sich gegenseitig beeinflusst, sodass Krawalle und Ausschreitungen wie vor einem Jahr ausgeblieben sind. Im Kreis Steinfurt war es bis auf Kleinigkeiten ruhig. Es sei keine ungewöhnliche Einsatzlage gewesen, hieß es bei der Polizei.

Ruhig auch im Raum Osnabrück

Für Stadt und Landkreis Osnabrück fällt die Bilanz ähnlich aus: „unauffällig und ruhig“. Es habe viele Einätze gegeben, vor allem für die Feuerwehr, zum Beispiel durch Kleinbrände oder brennende Mülltonnen. Außergewöhnliches sei nicht dabei gewesen, sagte uns eine Polizeisprecherin - und weiter: „Es war schon mehr als an einem üblichen Wochenende.“ Das sei auch normal. Die wichtigste Info: Es gab keine Übergriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht. In der Nacht zum Samstag hatte ein 25-Jähriger in Osnabrück vom Fenster aus zwei Polizistinnen mit Böllern beworfen. Sie blieben unverletzt. Gegen den Mann wird ermittelt. Wie es zu dem Dachstuhlbrand in Wallenhorst gekommen ist, ermittelt die Polizei noch.

"Weitestgehend friedliche Silvesternacht" in Münster

In Münster gab es insgesamt 129 Einsätze, drei weniger als vor einem Jahr. "Es scheint sich einzupendeln," hieß es dort bei der Polizei. Normal für eine Nacht von Freitag auf Samstag sei eine zweistellige Einsatzzahl. Die Polizei hatte auch in Münster personell aufgestockt und das hat geholfen. Nach den Vorfällen vor einem Jahr gab es zum ersten Mal drei Feuerwerksverbotszonen, auf dem Domplatz, am Prinzipalmarkt und auf dem Bahnhofsvorplatz. Auch das habe sich positiv ausgewirkt. Zwei mal wurden Streifenwagen mit Feuerwerkskörpern beschossen – „sehr wenig“, findet die Polizei.

Wie immer gab es auch Verletzte

Eine ruhige Einsatzlage bedeutet nicht, dass alle die Nacht in guter Erinnerung behalten werden. In Reken im Kreis Borken ist ein Mann bei der Explosion eines Böllers schwer verletzt worden. Die Polizei vermutet, dass der 43-Jährige die Feuerwerkskörper selbst gebaut hat. In der Nähe lagen noch vier ungezündete Böller. Fachleute haben sie kontrolliert gesprengt. In Nordkirchen im Kreis Coesfeld sind zwei Jugendliche schwer verletzt. Beim Hantieren mit Böllern hat ein 14-Jähriger an Neujahr zwei Finger verloren, ein 13-Jähriger die rechte Hand. Diese Art der Feuerwerkskörper ist nur für besonders qualifiziertes Personal gedacht. Wie die Jugendlichen an die Böller gekommen sind, ist Teil der noch laufenden Ermittlungen.

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