Beratungsgebühr gegen Beratungsklau

Einzelhandel in der Region macht davon kaum Gebrauch

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Durch die Geschäfte bummeln, sich Dinge anschauen und von den Verkäuferinnen und Verkäufern erklären lassen – das macht auch vielen Menschen im Internetzeitalter noch Spaß. Manche nutzen das Angebot leider auch aus. Sie schauen sich Produkte in den Geschäften vor Ort an, testen sie und lassen sich beraten. Später suchen sie das gleiche Teil in Onlineshops und bestellen es für weniger Geld, als im Fachhandel. Das ist ein Draufzahlgeschäft für die Einzelhändler und unbefriedigend für die Verkäuferinnen und Verkäufer, sagt Karen Eksen vom Handelsverband Westfalen-Münsterland.

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Gutes Personal statt Beratungsgebühr

Es gibt einzelne Geschäfte in Deutschland, die eine Beratungsgebühr von ihren Kunden verlangen. Sie nehmen Geld für ihren Service und zahlen das Geld zurück bzw. verrechnen es, wenn der Kunde auch bei ihnen kauft. Davon machen die Einzelhändler in der RADIO RST-Region kaum Gebrauch. Größere Geschäfte verkaufen teilweise selbst im Internet, um sich gegen die Online-Konkurrenz durchzusetzen. Außerdem sei es wichtig, dass die Verkäuferinnen und Verkäufer sehr gut informiert über die Angebote im Internet sind, meint Eksen. Immer mehr Kunden kommen schon mit vielen Infos aus dem Netz in die Geschäfte.

Pro und Contra Beratungsgebühr

Genauso wie der Handelsverband, haben auch viele Verbraucherschützer Verständnis für eine Beratungsgebühr. Sie halten den Nutzen jedoch ebenfalls für fraglich. Die Gefahr: Kunden weichen noch mehr beim Kauf aufs Internet aus oder auf große Ketten, die keine Beratungsgebühr nötig haben. Die Einzelhändler verspielen zudem eventuell das Vertrauen ihrer Kunden und verlieren an Sympathie. Viele Kunden in Rheine fänden eine Beratungsgebühr gar nicht schlecht. RADIO RST hat in der Innenstadt gefragt, was sie davon halten würden.

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