Batterien: Energie & Recycling
Veröffentlicht: Dienstag, 16.09.2025 15:52
Europas Batteriezellproduktion könnte bis 2050 so viel Energie wie Schweden benötigen. Ein Forschungsteam aus Münster fordert mehr erneuerbare Energien und Recycling.

Ein Forschungsteam der Uni Münster und der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) hat den künftigen Energiebedarf für die europäische Batteriezellproduktion untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Um bis 2050 Autarkie in der Batteriezellproduktion zu erreichen, wird der jährliche Energiebedarf von derzeit 3,5 Terawattstunden (TWh) auf rund 250 TWh ansteigen.
Zusätzlich werden jährlich 200 bis 250 TWh benötigt, um Elektrofahrzeuge zu laden und Effizienzverluste auszugleichen. Ohne eine gut ausgebaute Recyclinginfrastruktur droht Europa eine enorme Importabhängigkeit.
Recycling als Schlüssel zur Energieeinsparung
Das Forschungsteam prognostiziert, dass ab 2050 jährlich rund 800 Gigawattstunden an Batteriekapazität recycelt werden könnten. Dies würde den Energiebedarf für die Batterieproduktion um bis zu 46 Prozent senken. Aktuell befindet sich die Recyclinginfrastruktur jedoch noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
Die Stärkung lokaler Batterielieferketten sei entscheidend, um die Energieabhängigkeit zu verringern, heißt es aus Münster. Gleichzeitig sei ein massiver Ausbau erneuerbarer Energien und der Infrastruktur notwendig, um den wachsenden Strombedarf zu decken.
Forderung an die Politik
Die Fachleute appellieren an die EU, durch Regulierungen den Ausbau nachhaltiger Recyclingkapazitäten zu fördern. Nur so könne Europa die Importabhängigkeit verringern und den Energiebedarf langfristig senken. Die Studie basiert auf einer Lebenszyklusanalyse und einem Simulationsmodell, das eine vereinfachte Batteriekreislaufwirtschaft abbildet.