Atommüll: Transporte NRW

Bundesamt genehmigt Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus. 152 Castor-Behälter sollen quer durch NRW transportiert werden – Proteste sind vorprogrammiert.

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Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die umstrittenen Atommülltransporte vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus genehmigt. Auf der rund 170 Kilometer langen Strecke sollen 152 Castor-Behälter mit insgesamt 300.000 Brennelemente-Kugeln transportiert werden. Die Transporte erfolgen per Schwerlastfahrzeugen auf der Straße.

Nach Auskunft der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) steht ein konkreter Starttermin noch aus. Die Genehmigung enthält Nebenbestimmungen, die derzeit geprüft werden. Der früheste mögliche Starttermin liegt im vierten Quartal 2025, abhängig von weiteren Abstimmungen mit der Atomaufsicht und den Polizeibehörden in NRW.


Hintergrund: Jahrzehntelanges Tauziehen um den Atommüll

Die Brennelemente stammen aus einem früheren Versuchsreaktor und lagern seit Jahren in 152 Castoren auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich. Schon 2013 lief die letzte Betriebsgenehmigung für das Lager aus. Wegen fehlender Erdbebensicherheit ordnete das NRW-Wirtschaftsministerium 2014 die Räumung an.

Nach jahrelangen Diskussionen wurden drei Optionen geprüft: ein Transport nach Ahaus, ein Export in die USA oder der Neubau eines Zwischenlagers in Jülich. Nun fiel die Entscheidung zugunsten des Transports nach Ahaus, was seit langem Proteste von Anwohnern und Aktivisten hervorruft.


Proteste und ungelöste Endlagerfrage

Atommülltransporte durch das dicht besiedelte NRW sind hoch umstritten. Umweltaktivistinnen und Anwohner kritisieren die Risiken und fordern eine langfristige Lösung für den Atommüll. Deutschland hat bislang kein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Stattdessen gibt es 16 Zwischenlager, darunter das in Ahaus. Eine dauerhafte Lösung ist nicht in Sicht.

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