ADAC-Winterreifentest 2025: 31 Modelle im Check – welche lohnen sich wirklich?
Veröffentlicht: Dienstag, 23.09.2025 06:34
Der ADAC hat so viele Winterreifen getestet wie noch nie: 31 Modelle in der Größe 225/40 R18. Mit dabei waren günstige Einstiegsreifen („Budget“), mittelpreisige Modelle („Quality“) und Premiumreifen. Das Ergebnis zeigt einmal mehr: Sparen am falschen Ende kann gefährlich werden.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
- 7 Reifen „gut“ (alle Premium)
- 9 „befriedigend“ (meist mittlere Preisklasse)
- 4 „ausreichend“
- 11 „mangelhaft“ (alle Billigreifen)
Fazit: Premiumreifen bieten die beste Sicherheit und Haltbarkeit. Billigreifen sind meist riskant – trotz Schneeflockensymbol.
Billigreifen: Günstig, aber gefährlich
No-Name-Marken wie Landsail, Petlas oder Radar locken im Online-Shop mit niedrigen Preisen. Statt knapp 180 Euro für einen Michelin bekommt man teils Modelle für unter 100 Euro pro Reifen. Doch:
- 11 von 11 Billigreifen fielen im ADAC-Test durch.
- Mängel: schlechter Grip auf Schnee und Eis, teils extrem lange Bremswege.
- Beispiel: Bei einer Vollbremsung aus 80 km/h steht das Auto mit dem Goodyear UltraGrip Performance 3 schon, während der Wagen mit dem Syron Everest 2 noch 46 km/h Restgeschwindigkeit hat.
Ausnahme: Matador MP93 Nordicca und Momo W-20 North Pole – beide „befriedigend“, aber nur für Wenigfahrer vertretbar.
Mittelklasse-Reifen: Solide, aber mit Schwächen
Die meisten Quality-Reifen landen im Mittelfeld: 8 von 11 wurden mit „befriedigend“ bewertet.
- Positive Beispiele: Kleber Krisalp HP3, Nokian Snowproof P, Uniroyal WinterExpert.
- Schwächen: längere Bremswege, weniger präzises Fahrverhalten, je nach Modell unterschiedlich ausgeprägt.
Für Vielfahrer sind diese Reifen nur bedingt geeignet, für Alltagsfahrer können sie eine akzeptable Wahl sein.
Premiumreifen: Sicher und ausgewogen
An der Spitze des Tests stehen die sechs Premium-Modelle, die alle mit „gut“ abgeschnitten haben.
- Testsieger: Goodyear UltraGrip Performance 3 – beste Bremswerte und hohe Laufleistung (76.000 km).
- Ebenfalls empfehlenswert: Michelin Pilot Alpin 5, Bridgestone Blizzak 6, Dunlop Winter Sport 5, Hankook Winter i*cept evo3, Continental WinterContact TS 870 P.
Premiumreifen sind durchweg ausgewogen, mit nur kleinen Schwächen in Details.
Worauf man beim Kauf achten sollte
Bevor man sich für einen Reifen entscheidet, gilt es die eigenen Bedürfnisse zu klären:
- Wer viel unterwegs ist, oft in winterliche Regionen fährt oder alpine Bedingungen kennt, sollte zu Premiumreifen greifen.
- Wer den Wagen nur gelegentlich im Winter bewegt, etwa für Einkäufe in der Stadt, kann auch einen guten Qualitätsreifen wählen.
ADAC-Sprecher Fabian Fährmann betont:
„Bevor man sich einen neuen Winterreifen kauft, sollte man sich zuerst überlegen: Was sind eigentlich meine Bedürfnisse? Je nachdem macht es Sinn, ein Premiumprodukt zu wählen oder vielleicht einen guten Qualitätsreifen.“
Wichtig ist auch das Reifenalter: Neue Reifen sollten nicht älter als zwei Jahre sein, Gebrauchte maximal acht. Entscheidend sind außerdem ein gleichmäßiges Abnutzungsbild und eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern.
Fährmann warnt zudem:
„Winterreifen, die altern, werden härter und büßen an Haftung ein. Das heißt, man kann mit einem alten Reifen deutlich schneller ins Rutschen geraten und der Bremsweg wird länger.“
Service: Passt die Reifengröße zu meinem Auto?
Die getestete Größe 225/40 R18 H/V passt unter anderem auf:
Audi A3 · BMW 1er · Mercedes A-Klasse · Opel Astra · Škoda Octavia · Toyota Camry · VW Golf und viele weitere Modelle.
Die exakte Reifengröße für Ihr Fahrzeug finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 oder in den CoC-Papieren.
Empfehlung
Der Test zeigt klar: Wer mehr investiert, fährt sicherer. Premiumreifen sind die beste Wahl. Mittelklasse-Reifen können eine solide Alternative sein. Billigreifen sind trotz niedriger Preise nicht empfehlenswert.