50 Jahre Kreis Steinfurt

Happy Birthday, Kreis Steinfurt! Aus den Altkreisen Steinfurt und Tecklenburg und Greven und Saerbeck wurde im Jahr 1975 der Flächenkreis Steinfurt. Wie stehen die Regionen heute zueinander? Was liebst Du an Deiner Heimat? Was fehlt Dir? Was braucht es, damit junge Menschen in Zukunft gerne hier leben? Darum geht es in unserem Themenschwerpunkt.

Wie wäre der Kreis Steinfurt, wenn er eine Person wäre?

Klar. er wäre 50 Jahre alt. Und weiter? Bodenständig, modern oder eher konservativ? Unser Reporter Simon hat Dich gefragt.

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Gründung des Kreises 1975

In den 60-er-Jahren gab es in NRW den Plan, größere Kreise und Gemeinden zu bilden. Das Ziel war, die Verwaltung zu vereinfachen. In keinem der diskutierten Szenarien blieb der Name "Kreis Tecklenburg" erhalten und oder war Tecklenburg noch Kreisstadt. Die Verärgerung im Tecklenburger Land war groß, sagt Historiker Dr. Christof Spannhoff aus Lienen.

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Der Altkreis Tecklenburg klagte sogar vor Gericht gegen die Reform. Viele im Tecklenburger Land befürchteten, ihre Identität zu verlieren. Und die Verwaltung in Steinfurt schien weit weg. Eine Autofahrt von Lotte oder Lienen zur Kreisverwaltung nach Steinfurt dauerte damals noch deutlich länger als heute.

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Der Protest blieb erfolglos. Das Auto-Kennzeichen „TE“ verschwand, auch der Name „Kreis Tecklenburg“, den es seit mehr als 150 Jahren gab. Das ganze Interview zur Gründung des Kreises Steinfurt mit dem Historiker aus Lienen hörst Du hier.

Ein Kreis, zwei Herzen - Identität des Tecklenburger Landes

Tecklenburgs Bürgermeister Stefan Streit kann die Sorgen der Menschen im Tecklenburger Land von damals gut nachvollziehen.

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Bis heute schlagen im Kreis Steinfurt zwei Herzen, sagt Streit - das des Tecklenburger Landes und das des Altkreises Steinfurt. Braucht das Tecklenburger Land vielleicht mehr Eigenständigkeit? Nein, sagt Streit. Beide Regionen seien zusammengewachsen und als Kreis Steinfurt erfolgreich.

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Generation Z: Jüngere über den Kreis Steinfurt

Bietet der Kreis Steinfurt genug für junge Menschen? Schon jetzt leben hier mehr Leute über 65 als unter 25 Jahren. Und der Anteil der Älteren wird wegen des Geburtenrückganges noch zunehmen. Sieht die Generation Z ihre Zukunft im Kreis Steinfurt? Wir haben junge Menschen in Lengerich gefragt, zum Beispiel Sam, 18 Jahre:

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Was mögen junge Menschen am Kreis Steinfurt? Und was fehlt ihnen? Darüber haben wir mit Finja, 23 und Marie, 20 aus Lengerich gesprochen. Die beiden enganieren sich im Jugendbeirat Lengerich und setzen sich für die Interessen von Jüngeren ein. Finja arbeitet in Münster und wohnt in Lengerich, weil hier die Miete günstig und sie schnell in der Natur ist. Ein weiterer Pluspunkt für sie ist das Angebot der Sportvereine:

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Kriitik haben die beiden am Bus- und Bahnverkehr: Rheine zum Beispiel ist von Lengerich schlecht mit den Öffis erreichbar. Auch die Shopping-Möglichkeiten finden viele Jüngere verbesserungswürdig, sagt Marie. Außerdem fehle ein Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene am Abend.

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In den wenigen Kneipen in Lengerich seien eher Ältere. Deshalb hat sich der Jugendbeirat dafür eingesetzt, einen Sitzplatz an der Gempthalle zu überdachen – als Treffpunkt im Sommer.

Zukunft: Wie bleibt der Kreis Steinfurt lebenswert?

Was braucht es, damit Du auch im Jahr 2040 - und darüber hinaus - noch gerne hier lebst? Ein hohes Ziel hat sich der Kreis Steinfurt selbst gesteckt: Er plant bis 2040 klimaneutral zu sein. Ist das noch zu schaffen? Das haben wir Landrat Martin Sommer gefragt. Er sagt: Ja, auch wenn es noch viel zu tun gibt, zum Beispiel beim Thema Verkehr:

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Beim Thema klimaneutrales Heizen seien die Städte und Gemeinden dabei, Wärmepläne zu erstelllen. Sie zeigen, wo zum Beispiel Fernwärme oder Wärmepumpem sinnvoll sind. Bei der Strom-Erzeugung ist das Ziel dagegen fast erreicht: Knapp 90 Prozent des Stroms, den wir im Kreis Steinfurt benötigen, entsteht in der Region – aus Wind, Sonne oder Biogas. Und wie gelingt es, dass der Kreis Steinfurt angesichts des demographischen Wandels jung bleibt? Der Kreis Steinfurt sei heute schon attraktiv für junge Menschen, sagt der Landrat.

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Die Aufgabe sei, dass der Kreis Steinfurt so lebenswert bleibe. Und das auch überregional stärker bekannt mache.

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