WLV distanziert sich – erneut
Veröffentlicht: Dienstag, 27.02.2024 16:08
Wenn Proteste erst friedlich starten und dann aus dem Ruder laufen, ist niemandem geholfen. Druck erzeugt Gegendruck. Auch gute Argumente verpuffen dann. Die Agrar-Lobby wird darum nicht müde, sich von aggressiven oder rechtsextremen Demonstrierenden zu distanzieren.

Auch bei uns in der Region fühlen Landwirtinnen und Landwirte sich ungerecht behandelt, weil die Regierung ihnen steuerliche Privilegien streicht. Dazu kommen immer wieder neue Verordnungen und Gesetze, die wieder neue Kosten mit sich bringen. Unter die Proteste mischen sich immer wieder nicht nur aggressive Töne sondern auch aggressive Demonstrierende.
Wenn Proteste aus dem Ruder laufen...
Am Wochenende haben Proteste mit Treckern eine Veranstaltung der Grünen mit Parteichefin Ricarda Lang in Magdeburg gestört: Rund um den Veranstaltungsort wurde gehupt und es brannten Feuer. Das war nur einer von mehreren Zwischenfällen: Zuvor hatten Protestierende Lang in Stuttgart nach einer Veranstaltung an der Abreise gehindert. Anfang Januar wurde eine Fähre mit Wirtschaftsminister Robert Habeck an Bord von wütenden Landwirtinnen und Landwirten empfangen. Die Fähre drehte darauf wieder um.
WLV: "Ein No Go"
"Das ist nicht unser Stil", sagt Marlies Grüter vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband in Saerbeck. Auch der Vorsitzende des WLV-Kreisverbands, Albert Rohlmann, sagt: Ein No Go.
Im Kreis Steinfurt hat es bisher keinen ähnlichen Vorfall gegeben. Was die Proteste ebenfalls belastet, ist, dass rechte Gruppierungen aufspringen. Die AfD, zum Beispiel, stellt sich demonstrativ hinter die Landwirtschaft und postet auf ihren SocialMedia-Kanälen gerne Fotos von Trecker-Demos. Für Rohlmann ist das nicht die Unterstützung, die sich die Landwirtinnen und Landwirte wünschen.
Das ist deutlich: Friedlicher Protest gegen Entscheidungen der Regierung sind völlig in Ordnung - rechte Parolen braucht kein Mensch.