Widerspruchslösung bei der Organspende

Allein in NRW warten rund 1.800 Menschen auf ein Spenderorgan. Das Problem: zu wenige Menschen spenden ihre Organe. Claudia aus Nordkirchen lebt mit einer gespendeten Lunge und erzählt ihre Story.

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Nur 166 Menschen haben 2023 in NRW ein oder mehrere Organe gespendet. Das Land NRW hat deshalb mit sieben weiteren Bundesländern vor, das Tempo zu erhöhen. Sie stellen morgen im Bundesrat ein neues Gesetz vor. Der wichtigste Punkt ist die Widerspruchslösung. Die Widerspruchslösung bedeutet, dass wir alle generell als Organspenderinnen und -spender gelten - es sei denn wir widersprechen zu Lebzeiten. Momentan ist es in Deutschland noch andersherum: Nur bei einer ausdrücklichen Zustimmung, werden den Menschen Organe entnommen, auch nach dem Tod. Zuletzt hatte der Bundestag im Jahr 2020 darüber abgestimmt - mit einer Mehrheit für die Entscheidungs- und gegen die Widerspruchslösung.

Die Story von Claudia aus Nordkirchen

Klar für diese Lösung ist Claudia aus Nordkirchen im Kreis Coesfeld. Sie engagiert sich bei der Aktion "Lebensritter" dafür, dass mehr Menschen einen Organspende-Ausweis ausfüllen.

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Die 44-Jährige leidet an Mukoviszidose. Die Krankheit greift unter anderem die Organe an. In jungen Jahren hatte sie eine niedrige Lebenserwartung. Geändert hat das eine Organspende. Seit 12 Jahren lebt Claudia mit einer gespendeten Lunge. Damit geht es ihr wesentlich besser.

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Die Widerspruchslösung ist dringend notwendig. Das sagt auch Prof. Andreas Pascher. Er ist der Leiter der Transplantationsmedizin in der Uniklinik Münster. Denn er spricht aus Erfahrung und weiß, wie schwer es für das UKM ist, an ein passendes Spender-Organ zu kommen.

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Im UKM hat das Team von Pascher im letzten Jahr knapp 125 Patientinnen und Patienten neue Organe transplantiert. Auf der Warteliste stehen allein 350 Menschen, die auf eine neue Niere warten.

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