Waldsterben in der RADIO RST-Region

Dem deutschen Wald geht es extrem schlecht: Durch zu viel Hitze und wenig Regen, sterben viele Waldflächen in Deutschland ab. Auch in unserer RADIO RST-Region ist dieser Trend schon unlängst zu beobachten.

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Fichtenwald schwer getroffen

Wir haben mit dem Forstexperten Dr. Georg Berkemeier aus Holperdorp gesprochen. Er ist Förster in Tecklenburg und Ibbenbüren und sagt:

Politiker brauchen nicht nach Grönland fliegen, um den Klimawandel zu sehen. Dafür reicht eine Wanderung im Teutoburger Wald und auf den Teutoschleifen.

Berkemeier ist sich sicher, dass der Wald nicht so bleiben wird, wie wir ihn kennen. Fichtenwälder sterben ab und werden geschwächt aufgrund von zu wenig Regen und hoher Hitze. Dadurch hat der Borkenkäfer vereinfachte Möglichkeiten, die Bäume anzugreifen. Dieser ist jedoch nur ein Gegner für die Fichten, Laubbäume sind vom Borkenkäfer-Befall nicht betroffen. So werde der Wald der Zukunft noch bunter sein als jetzt.

Hierfür gibt es bereits verschieden Förderungen, die Waldbesitzern die Möglichkeiten geben, verschiedene Baumarten anzusiedeln und zu erforschen, ob diese das Potenzial besitzen, auch im Wald der Zukunft beheimatet zu sein. Sicher scheint das Ansiedeln von Birken, Eichen und Buchen, wobei Letztere - ähnlich wie die Fichten - schon jetzt Probleme mit den geringen Niederschlagswerten haben.

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Chance für die Zukunft

Berkemeier stimmt es jedoch positiv, dass viele Menschen in der RADIO RST-Region wieder in die Wälder gehen - zum Wandern, Joggen, Spazieren gehen. So entstehe eine Naturnähe, die wichtig sei, um Waldprobleme auch in Zukunft zu lösen. Denn es würden noch viele Probleme auf die nachfolgenden Generationen zukommen.

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Die Natur heilt sich

Die nachhaltigste Lösung ist der Mischwald. Dieser ist am widerstandsfähigsten und besitzt damit das größte Potenzial, sich auch langfristig zu halten. Dieser Part des Naturschutzes sei zwar wichtig, doch lediglich für die Zukunft der Menschheit. Berkemeier sagt:

Die Natur bräuchten wir nicht schützen, wenn man ehrlich ist [...] Das machen wir nur, damit wir Menschen auf diesem Planeten eine Zukunft haben.


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Fichtenproblem bekannt

Das Problem der Fichtenwälder sei zudem schon lange bekannt. Frühere Generationen entschieden sich für die Fichten, weil diese bereits nach 70 bis 80 Jahren fällbereit seien, während andere Baumarten wie die Eiche 200 Jahre Wachstum benötigten. Da nach dem 2. Weltkrieg nur wenig Geld vorhanden war, entschieden sich die Waldbesitzer für diese kurzfristige Lösung - wissend um die möglichen Gefahren, die sich jetzt in Fülle zeigen.

Waldbrandgefahr

Aktuell herrsche zudem erhöhte Waldbrandgefahr in unserer Region. Wichtig ist es, nicht in den Wäldern zu rauchen und keine Feuer zu legen.

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