Viele tödliche Autounfälle innerorts

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat in Münster eine aktuelle Studie präsentiert, die zeigt, dass die Zahl tödlicher Autounfälle in Städten und Ortschaften in den letzten zehn Jahren kaum zurückgegangen ist. 

© pxhere.com

Im Jahr 2024 verloren 151 Menschen bei Unfällen in städtischen Gebieten ihr Leben, etwa 900 wurden lebensbedrohlich verletzt. Besonders auffällig: Fast jeder zweite Todesfall ereignete sich bei Alleinunfällen ohne andere Unfallgegner, meist auf vermeintlich ungefährlichen Ortsstraßen.

Ursachen: „Landstraßenunfall“ in der Stadt

Die Studie verdeutlicht, dass viele dieser tödlichen Unfälle auf lockeren, wenig befahrenen Straßen außerhalb des Ortskerns passieren. Diese Straßen vermitteln eine trügerische Sicherheit, die Autofahrer zu schnellem oder unaufmerksamem Fahren verleitet. Besonders ab Dämmerung, Dunkelheit oder bei Nässe verlieren Unfallopfer häufig die Kontrolle und kollidieren tödlich mit Bäumen, Gebäuden, Masten oder anderen Fahrzeugen — ein Unfallmuster, das sonst eher von Landstraßen bekannt ist.

Ältere Autofahrer besonders gefährdet

Die Untersuchung zeigt, dass vor allem ältere Verkehrsteilnehmer ab 70 Jahren überproportional betroffen sind. 42 Prozent der Todesopfer im Jahr 2024 gehörten zu dieser Altersgruppe, und viele Unfälle resultieren aus altersbedingten Fahrfehlern, langsamen Reaktionen oder gesundheitlichen Problemen. Ein Drittel der tödlichen Unfälle wurde von Fahrerinnen und Fahrern ab 75 Jahren verursacht.

So lassen sich Unfälle vermeiden

Laut UDV könnten viele tödliche Unfälle durch technische Hilfsmittel wie Spurhaltesysteme vermieden werden, die schon bei Stadtgeschwindigkeiten helfen, das Fahrzeug auf der Fahrspur zu halten. Derzeit sind solche Systeme erst ab 70 km/h Pflicht. Darüber hinaus sind langsamere Fahrweisen, insbesondere auf wenig befahrenen Ortsstraßen, sowie gezielte Geschwindigkeitskontrollen und bauliche Maßnahmen wie Kreisverkehre wichtige Präventionsmaßnahmen. Spezielle Sicherheitsgurt- und Airbagsysteme für ältere Fahrer und Assistenzsysteme, die das Fahrzeug bei gesundheitlichen Notfällen stoppen, sind weitere Empfehlungen.

Weitere Meldungen