Spahn lässt Infektionsfälle im Altenheim in Belm prüfen

14 Bewohner*innen im Landkreis Osnabrück sind infiziert. Sie hatten schon vorher die zweite Dosis der Corona-Impfung erhalten. Institute prüfen mehrere Erklärungen für die Infektionen.

Gesundheitsminister Spahn aus Ahaus lässt den Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Belm im Landkreis Osnabrück prüfen. Bei den Bewohner*innen ist die britische Variante nachgewiesenen worden. Das Robert Koch-Institut und das Paul Ehrlich-Institut überprüfen, warum sich die Bewohner angesteckt haben, obwohl sie schon ihre zweite Impfung erhalten hatten. Es sei nicht auszuschließen, dass die Impfungen die Infektionen nicht verhindert hätten, sondern nur den Krankheitsverlauf abmilderten. Bisher zeigen die Erkrankten nur leichte oder gar keine Symptome.

Möglich sei auch, dass die Patient*innen bereits vor vielen Wochen mit dem Coronavirus infiziert waren und die Infektionen unerkannt geblieben seien.

Für den Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, ist der Fall kein Warnsignal - im Gegenteil: "Das ist nicht besorgniserregend, sondern zeigt, dass die Impfung funktioniert."

Ähnlich argumentierte der Bremer Virologe Andreas Dotzauer. Nach der ersten Impfung vergingen etwa zehn Tage, bis schützende Antikörper nachgewiesen würden und nach der zweiten Impfung brauche es noch mal Zeit, bis sich die besonders starken Antikörper gebildet hätten, sagte der Leiter des Laboratoriums für Virusforschung der Universität Bremen auf Anfrage.

Neben der Vermeidung von Infektionen sei es auch ein Ziel, die Symptomatik und Schwere des Krankheitsverlaufes drastisch zu reduzieren. Das sei in Belm nach bisherigem Stand offenbar der Fall, und das selbst bei der Virus-Variante.


Mit Material der dpa

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