Raser an Schulen

Idee der CDU in NRW: Wer an Schulen und Kindergärten zu schnell fährt, riskiert ein Fahrverbot.

Ein Vorstoß der CDU in NRW kommt gerade passend zu unserer Aktion „Kreis Steinfurt sieht gelb“. Wir stecken mittlerweile im zwölften Jahr dahinter, wenn Schulkinder mit quietschgelben Cappies an Schulen zusammen mit der Polizei Autofahrer blitzen. Wer zu schnell ist, bekommt von den Kids die gelbe Karte. Als wäre es bei uns abgeguckt und noch eins oben draufgesetzt, schlägt die CDU jetzt vor, dass Raser an Schulen und Kindergärten ihren Führerschein riskieren. Gute Idee, findet Heike Schöpper. Sie leitet die Albert Schweitzer-Grundschule in Ibbenbüren und weiß nur zu gut, welchen Gefahren gerade die kleineren Schulkinder auf dem Schulweg ausgesetzt sind.

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Und schon ist sie wieder da, die Diskussion darüber, wie sicher Schulwege bei uns eigentlich sind. Klar, das ist von Schule zu Schule unterschiedlich, je nachdem auch, ob da Tempo 30 oder 50 gilt. Ein Phänomen ist allerdings überall gleich: Die Leute haben immer weniger Zeit und die Hemmschwelle, schneller zu fahren als erlaubt, ist bei Vielen ziemlich weit unten. Heike Schöpper bestätigt das. Sie kennt die Situationen, in denen es brenzlig wird.

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Ein paar Meter weiter ist die Ledder Straße und dann sind viele gedanklich offenbar schon außerorts. Sehr zum Leidwesen Vieler an der Albert Schweitzer-Schule.

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Geht eben nicht, dass kleine Kinder für blöde Erwachsene mit aufpassen. Das läuft dieses Jahr schon zum zwölften Mal anders: Bei unserer Aktion „Kreis Steinfurt sieht gelb“ bekommen die Kinder Verstärkung durch die Polizei. Und der Vorschlag der CDU: Lappen weg, wenn zu schnell an Schule oder Kindergarten? Heike Schöpper wäre dabei und sie ist sicher nicht die Einzige. Braucht es also erst wieder ein neues Gesetz, damit Knalltüten in Deutschland zu Verstand kommen? Das Thema Raser an Schulen und Kindergärten nervt Eltern, Lehrer und Erzieher seit Jahrzehnten. Trotz aller Tempolimits und verkehrsberuhigten Straßen fühlen Einige sich immer noch wichtiger als alle anderen und vor allem: sie fühlen sich nicht an Regeln gebunden. Heimspiel für die CDU in NRW, als Regierungspartei jetzt im Wahlkampf vorzuschlagen, dass die Polizei solchen Leuten den Führerschein abnimmt. „Egal, wie’s kommt - wir kontrollieren sowieso, was das Zeug hält,“ sagt Jürgen Bauland von der Polizei-Direktion Verkehr dazu.

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Kleiner Tipp für Raser: Die Polizei im Kreis Steinfurt kontrolliert IMMER an Schulen und Kindergärten – nicht nur jetzt bei unserer Aktion „Kreis Steinfurt sieht gelb“. Und falls auch das nicht hilft: Also ich möchte mir nicht von einem Schulkind sagen lassen, dass ich für meinen Fahrstil doch eigentlich zu alt bin. Lieber Fuß vom Gas als noch’n Gesetz.

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