Neuer Präsident für das Oberverwaltungsgericht Münster
Veröffentlicht: Dienstag, 29.07.2025 14:24
Nach mehr als vier Jahren ohne feste Leitung bekommt das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster bald wieder einen Präsidenten. Bundesrichter Carsten Günther steht kurz vor seiner Ernennung, die voraussichtlich in der übernächsten Woche erfolgen soll. Das teilte das NRW-Justizministerium mit und betonte, dass nach Ablauf aller Fristen die Ernennung nur noch eine Formalität sei.

Die vakante Spitze am OVG war über lange Zeit umkämpft. Die Besetzung des Postens hatte politische und juristische Auseinandersetzungen zur Folge, die bis in den Landtag reichten und einen Untersuchungsausschuss auslösten. Streitpunkte waren unter anderem Verfahrensfehler und der Vorwurf von Vetternwirtschaft im Auswahlverfahren. Zudem hatten sich Bewerber juristisch gegen eine zunächst favorisierte Kandidatin gewehrt, die schließlich auf eine Annahme ihrer Position verzichtete und in ein Bundesministerium wechselte.
Carsten Günther bringt eine langjährige Erfahrung mit: Er war bereits viele Jahre als Richter tätig, unter anderem auch als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Düsseldorf und Richter am OVG Münster. Seit 2015 sitzt er am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Nun wechselt der 55-Jährige vom Bund in den Landesdienst NRW, um das OVG Münster zu führen.
Das Justizministerium zeigte sich optimistisch, dass der Bundesrat die Versetzung Günthers in den Landesdienst kurzfristig vornimmt, sodass die formelle Ernennung zum Präsidenten bald realisiert werden kann. NRW-Justizminister Benjamin Limbach erklärte, er strebe eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinem künftigem Dienstherrn an. Mit der Ernennung Günthers endet ein langjähriger Streit, und das Oberverwaltungsgericht in Münster kann wieder mit stabiler Führung arbeiten.