Mehr Unternehmensinsolvenzen

Im ersten Halbjahr 2025 erreichte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim mit 166 Fällen den höchsten Stand seit 2011. Dies entspricht einem Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zeigt eine weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage, so die IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.

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Hauptursachen sind hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe Bürokratie sowie Unsicherheiten im internationalen Geschäft, die viele Unternehmen stark belasten. Besonders betroffen sind GmbHs, deren Insolvenzen um fast 20 Prozent zunahmen, während Branchen wie das Gastgewerbe, der Handel und das Baugewerbe steigende Insolvenzquoten verzeichnen. Die IHK fordert schnelle und umfassende Entlastungen und bietet betroffenen Firmen Beratungen an, etwa beim Sprechtag „Krisenfrüherkennung“ am 21. August 2025 in Nordhorn.

Die Insolvenzzahlen spiegeln regionale Unterschiede wider: Im Landkreis Osnabrück stieg die Zahl der Insolvenzen um rund 42 Prozent, während im Emsland sogar ein Rückgang um knapp 21 Prozent zu verzeichnen war. Auffällig ist der starke Anstieg der Fälle, bei denen Insolvenzverfahren mangels Masse gar nicht eröffnet werden konnten, was auf eine dramatische Verschlechterung der finanziellen Lage vieler Unternehmen hinweist.

IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf bezeichnet die Zahlen als „traurigen Rekord“ und betont, dass die langanhaltende wirtschaftliche Schwäche viele Betriebe weiterhin belastet. Die anhaltend hohen Kosten und schlechtere Refinanzierungsmöglichkeiten durch gestiegene Zinsen machen den Unternehmen besonders zu schaffen. Neben den dringend gebotenen Entlastungen verweist die IHK darauf, dass zugesagte Maßnahmen, wie die Stromsteuersenkung, flächendeckend umgesetzt werden müssen, um die Situation der Unternehmen wirksam zu verbessern.

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