LWL-Archäologie lokalisiert Schwanenburg

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat den Standort der Schwanenburg in Elte lokalisiert. Die Burg der Edelherren von Steinfurt wurde vor 680 Jahren zerstört.

© LWL-Archäologie/J. Coolen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat den Standort der Schwanenburg in Elte lokalisiert. Archäolog:innen haben geomagnetische Messungen durchgeführt. Die ehemalige Schwanenburg liegt südlich der B 475 nahe bei den Höfen Willer und Strotmann. Die Burg der Edelherren von Steinfurt wurde vor 680 Jahren zerstört. Wie die Burg aussah, wissen die Forschenden nicht. Dazu geben die Messdaten keine Auskunft. Ausgrabungen sind erstmal nicht geplant. Diese wären teuer und kosten viel Zeit.

Das Ende einer Suche

Nur etwa 100 Jahre hat die Burg wahrscheinlich bestanden, bevor sie 1343 in einer Fehde mit dem Münsteraner Bischof Ludwig von Hessen und den Grafen von der Mark zerstört wurde: Die Schwanenburg der Edelherren von Steinfurt, die in den Emsauen nahe Rheine-Elte gelegen war. "Der genaue Standort geriet allmählich in Vergessenheit, aber in den vergangenen Jahrzehnten bemühten sich diverse Heimatforscher:innen und Denkmalschützer:innen um die Lokalisierung", sagt Joris Coolen, LWL-Archäologe und Experte für archäologische Prospektion bei der LWL-Archäologie.

Burg mit Flussblick

Die Burgstelle war im Norden von einem Altarm der Ems umgeben. Südlich der Anlage liegt ein weiterer Altarm, sodass die Burg eine natürliche Insellage am Nordrand der Emsniederung aufweist. Von Norden war sie über trockene Bereiche und Wege gut zu erreichen. "Teile der Altarme wurden in der Neuzeit zu Teichen erweitert, so dass Bereiche der ehemaligen Gräftenanlage zerstört sein dürften", bemerkt Dr. Ingo Pfeffer, wissenschaftlicher Referent der LWL-Archäologie für Westfalen.

In einem dieser Teiche in der Nähe des vermuteten Burgstandorts wurden bereits 1986 zwei drei Meter lange Pfosten geborgen, von denen einer anhand der Jahrringe um das Jahr 1300 datiert wurde. "Anhand der Magnetikdaten lässt sich der Durchmesser der Anlage inklusive der Gräben auf etwa 100 Meter schätzen. Die Innenfläche hat einen Durchmesser von zirka 60 Metern - damit gehörte die Schwanenburg wohl zu den größeren Niederungsburgen des Münsterlandes", ordnet Coolen ein.

Das Magnetik-Bild zeigt im grau gefärbten Bereich deutlich die Gräben der einstigen Niederungsburg.© LWL-Archäologie/J. Coolen
Das Magnetik-Bild zeigt im grau gefärbten Bereich deutlich die Gräben der einstigen Niederungsburg.
© LWL-Archäologie/J. Coolen
Hier blickte die Schwanenburg früher auf die Ems hinaus. Ein namensgebender Vogel schwimmt auf dem nahegelegenen Teich.© LWL-Archäologie/J. Coolen
Hier blickte die Schwanenburg früher auf die Ems hinaus. Ein namensgebender Vogel schwimmt auf dem nahegelegenen Teich.
© LWL-Archäologie/J. Coolen

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