Kritik am neuen Wehrdienst im Kreis Steinfurt
Veröffentlicht: Freitag, 14.11.2025 05:49
Die Grüne Jugend und der Kreisjugendring des Kreises Steinfurt kritisieren den neuen Wehrdienst. Von der Jungen Union gibt es dagegen Lob für die Einigung von Union und SPD.

So funktioniert der neue Wehrdienst
Nach langem Streit haben sich Union und SPD auf einen neuen Wehrdienst geeinigt. Er sieht vor, dass ab dem Jahrgang 2008 alle jungen Männer zur Musterung müssen. Danach bleibt der Wehrdienst erst einmal freiwillig – außer, es gibt nicht genug Freiwillige. In diesem Fall kann der Bundestag eine Bedarfswehrpflicht einführen. Eine Möglichkeit wäre dabei auch ein Losverfahren.
Lob für neuen Wehrdienst von der Jungen Union
Die Junge Union im Kreis Steinfurt findet es richtig, dass die Bundesregierung den Wehrdienst modernisiert. Der Vorsitzende der Jungen Union im Kreis Steinfurt, Scott Ehigiator, findet es gut, dass das system zuerst auf Freiwilligkeit setzt: „Denn am Ende brauchen wir motivierte junge Menschen, die sich bewusst entscheiden, Verantwortung zu übernehmen. Also: Wenn wir junge Menschen gut informieren, attraktiv ausbilden und zeitgemäße Rahmenbedingungen bieten, dann bin ich davon überzeugt, dass wir auch wirklich auf viele Freiwillige setzen können.“ Die mögliche Bedarfswehrpflicht sieht Ehigiator deshalb als eine Absicherung.
Kritik von Grüner Jugend im Kreis Steinfurt
Ganz anders sieht es Ben Suchy von der Grünen Jugend Kreis Steinfurt. Er hält es zwar für zeitgemäß, dass die Bundeswehr ein Register über mögliche wehrfähige Männer bekommt, gleichzeitig übt Suchy Kritik an der Bedarfswehrpflicht: „Der Jahrgang 2008 ist auf marode Schulen gegangen. Er hat die volle Wucht von Corona erlebt. Er wird komplett die Folgen der Klimakrise erleben und bekommt dann als Dank keinen Kulturpass mehr, weil dafür kein Geld da ist, aber die Wehrpflicht. Eigentlich habe ich nur eine Bitte: Macht uns nicht zu einem politischen Spielball.“
Dem schließt sich auch Steffen Tegeder vom Kreisjugendring des Kreises Steinfurt an. Er stehe im Grundsatz immer für eine freiwillige Beteiligung junger Menschen. Vor allem das Losverfahren sieht Tegeder kritisch: „Für viele Stellen oder auch Studienplätze muss man sich bereits weit im Voraus bewerben, und wenn man dann doch plötzlich per Los zur Wehrpflicht eingezogen wird, entfällt diese Planbarkeit natürlich völlig. Das bringt eine große Unsicherheit in das Leben der Jugendlichen mit hinein.“


