Kinderwunschzentrum in Lotte geplant

Zwei Ärztinnen aus Münster planen ein Kinderwunschzentrum in Alt-Lotte. Die Zustimmung ist groß, der Standort noch umstritten.

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Ein unerfüllter Kinderwunsch – damit hat jedes fünfte Paar in Deutschland zu tun. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich und liegen genauso bei den Frauen, wie bei den Männern. Kinderwunschärzte helfen da in vielen Fällen. Jetzt gibt es Pläne, in Lotte ein Kinderwunschzentrum zu bauen.

Warum Lotte?

Zwei Ärztinnen aus Münster stecken dahinter, die in dem Bereich schon arbeiten. Zum einen spricht die gute Verkehrsanbindung in Lotte dafür, zum anderen schätzen die Ärztinnen die angenehme Atmosphäre im Ort. Sie wünschen sich, auf der ehemalige Festwiese in Alt-Lotte zu bauen. Das Grundstück gehört der Gemeinde. Die beiden Ärztinnen haben schon mit der Verwaltung und den Fraktionsvorsitzenden der Rats-Parteien gesprochen. Im Ausschuss für Ortsentwicklung war das Projekt auch Thema.

Wie kommt die Idee an?

Die Gemeinde und die Parteien im Rat finden ein Kinderwunschzentrum in Lotte gut; das schaffe Arbeitsplätze und belebe den Ort. Nur der Standort ist umstritten. Die SPD sagt, dass viele Bürger an der Wiese hängen und das Sahnestück im Ortskern nur einmal zu vergeben ist. Die Grünen sehen das ähnlich. Für sie wäre allerdings mit einem Ärztehaus ein Mehrwert für die Lotteraner gegeben und der Standort dann OK. Die CDU hat nichts gegen den Standort einzuwenden und ist ebenfalls zusätzlich für ein Ärztehaus. Jetzt wird in den Ausschüssen weiter diskutiert, bis der Gemeinderat dann endgültig entscheidet.

Was passiert in einem Kinderwunschzentrum?

Beim Vorgespräch lernen sich Ärztin oder Arzt und das Paar kennen. Es geht es um die Vorgeschichte und die Situation des Paares. Es folgen gynäkologischen Untersuchungen, Ultraschall und es wird Blut entnommen. Je nach den Vorbefunden, wird auch das Ejakulat des Mannes untersucht. Behandelt werden zunächst immer beide Partner, die den Wunsch einer künstlichen Befruchtung haben.

Wenn die Ergebnisse vorliegen, schlagen die Mediziner:innen eine geeignete Therapie vor. Der nächste Schritt ist ein genauer Behandlungsplan, mit den weiteren Terminen für Ultraschall, Blutabnahme und welche Medikamente wann einzunehmen sind. Das alles dauert mehrere Wochen.

Für eine künstliche Befruchtung sind häufig einige Versuche nötig, bis es mit der Schwangerschaft klappt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen meistens die Hälfte der Kosten für die ersten drei Versuche. Das gilt allerdings nur für verheiratete Paare.

Wie lief es bei Kirstin aus Ibbenbüren und ihrem Mann?

Das Paar hat sich in einem Kinderwunschzentrum in Bielefeld behandeln lassen. Das war schon eine Herausforderung, sagt Kristin.

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Seit fünf Wochen haben Kristin und ihr Mann jetzt einen gesunden Jungen. Davor gab es einiges zu tun, auch wenn eine künstliche Befruchtung bei Kristin nicht nötig war.

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