Im Kreis Steinfurt fehlen knapp 5.000 Wohnungen

Der Kreis Steinfurt hat die kommenden vier Jahre einen Neubaubedarf von 2.380 Wohnungen pro Jahr. Das geht aus der Wohnungsmarkt-Analyse des Pestel-Instituts in Hannover hervor.

Der Neubau von Wohnungen im Kreis Steinfurt ist wichtig. Der Kreis Steinfurt hat die kommenden vier Jahre einen Neubaubedarf von 2.380 Wohnungen pro Jahr. Das geht aus der Wohnungsmarkt-Analyse des Pestel-Instituts in Hannover hervor. Danach fehlen kreisweit aktuell knapp 5.000 (4.940) Wohnungen. Jede zweite leerstehende Wohnung – kreisweit mehr als 5.300 – sei so heruntergekommen, dass sie unbewohnbar sei. Statt einer Sanierung sei dort oft der Abriss sinnvoller.

Wohnungsbau-Prognose

Diese Wohnungsbau-Prognose für die kommenden vier Jahre hat das Pestel-Institut in einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt ermittelt. „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit – immerhin fehlen im Kreis Steinfurt aktuell rund 4.940 Wohnungen – abzubauen: Aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen. Hier geht es insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.

Der Wissenschaftler erwartet, dass das Baupensum zurückgeht: Günther spricht von einem „lahmenden Wohnungsneubau, dem mehr und mehr die Luft ausgeht“. So gab es in den ersten fünf Monaten dieses Jahres nach Angaben des Pestel-Instituts im ganzen Kreis Steinfurt lediglich für 544 neue Wohnungen eine Baugenehmigung. Zum Vergleich: In 2023 waren es im gleichen Zeitraum immerhin noch 972 Baugenehmigungen. „Damit ist die Bereitschaft, im Kreis Steinfurt neuen Wohnraum zu schaffen, innerhalb von nur einem Jahr um 44 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther.

Das Pestel-Institut hat die Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt. Für dessen Präsidentin macht die Untersuchung eines deutlich: „Es ist eine Milchmädchenrechnung, die leerstehenden Wohnungen gegen den aktuellen Bedarf an Wohnungen gegenzurechnen. Das funktioniert so nicht. Politiker, die das gerade versuchen, betreiben Augenwischerei“, sagt Katharina Metzger. Sie erteilt damit der Aufforderung von Klara Geywitz (SPD) eine klare Absage. Die Bundesbauministerin hatte zuletzt den Menschen, die eine Wohnung suchen, geraten, auf das Land zu ziehen.

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