Hoffnung für Gerhardi
Veröffentlicht: Dienstag, 07.01.2025 16:16
Für einen der größten Arbeitgeber in Ibbenbüren, den angeschlagenen Automobilzulieferer Gerhardi, zeichnet sich eine mögliche Rettung ab. "Es gibt einige Investoren, die über einen Kauf nachdenken", sagt Insolvenzverwalter Jan-Philipp Hoos.

Wenn alles glatt läuft, seien noch in diesem Monat erste Angebote da, ein Vertragsabschluss wäre dann Anfang März möglich. Zu den Interessenten und zur Frage, wie viele es sind, hält Hoos sich bedeckt. Auch alles weitere wird offenbar erst noch spruchreif. Auch die IG Metall Münster wartet auf weitere Infos. „Wir kennen die Investoren noch nicht,“ hieß es dort exklusiv auf RADIO RST-Nachfrage. Ende Januar/Anfang Februar ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und dann die Gläubiger-Versammlung, sagt Hoos. Dann werde man mehr erfahren, sagt Gewerkschafterin Tanja Goritschan. Noch diesen Monat werde der Insolvenzverwalter wohl auf die IG Metall zukommen.
Konzept ist entscheidend
Der Gewerkschaft kommt es darauf an, glaubwürdige Investor:innen zu finden. Wichtig sei, dass das Konzept stimmt und zu den Vorstellungen der IG Metall passt. Gerhardi sei als Unternehmen super spannend, habe gute Produkte und ein gutes Team. Zuletzt waren es in Ibbenbüren um die 700 Beschäftigte. Mit dem Stammsitz in Lüdenscheid und zwei weiteren Standorten - einer davon in den USA – zusammen sind es mehr als 1.500.
Alle Höhen und Tiefen erlebt
Gerhardi hatte im Frühjahr ’24 noch über Expansion nachgedacht. Auf dem Gelände in Schierloh waren zwei neue Hallen geplant. Dann wurde die Förderung für E-Autos gestrichen, ein großer Auftrag brach weg und dann ging alles ganz schnell. Zunächst die Ausbaupläne auf Eis, ab September Kurzarbeit, Gespräche über Stellenabbau und schließlich der Insolvenzantrag.