Hilfe für Familie Amiri

Stadt Rheine macht mit bei Integrations-Projekt „Gemeinsam klappt’s“ für junge, geduldete Geflüchtete ohne gesicherte Bleibeperspektive in Deutschland

© Stadt Rheine

Junge, geduldete Geflüchtete ohne gesicherte Bleibeperspektive in Deutschland bekommen jetzt auch in Rheine konkrete Hilfe. Fachleute helfen den jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren und ihren Familien bei ganz konkreten Alltags-Problemen. Unter anderem geht es darum, Deutsch zu lernen, in der Schule oder Ausbildung klar zu kommen oder um berufliche Perspektiven.

Konkrete Hilfe für Familie Amiri aus Afghanistan

Saira und Mohammad Amiri und ihre beideen Söhne leben seit 2016 in Rheine. Beide nehmen an der Initiative „Gemeinsam klappt`s“ teil. Sie sind sehr aktiv, heißt es bei der Stadt, denn sie möchten in Deutschland Fuß fassen, Deutsch lernen, einen Beruf erlernen und ihren Kindern eine gute Schulausbildung ermöglichen.

Mohammad Amiri hat durch die Agentur für Arbeit und mit tatkräftiger Unterstützung einer Familienpatin einen Ausbildungsplatz als Fliesenleger in Emsdetten bekommen. Er hatte in der Firma ein Praktikum machen können und der Firmenchef war sehr angetan von seiner Motivation, seiner Disziplin und seinem handwerklichen Geschick.

Täglich viele kleine Hürden nehmen

Für das große Ziel, eine abgeschlossen Berufsausbildung, sind viele kleine Etappen zu bewältigen, zum Beispiel Deutsch lernen, um am Arbeitsplatz wie auch in der Berufsschule zu bestehenMohammad Amiri macht in einigen Wochen den B1-Abschluss. Gelingt das, hat er ein wichtiges Ziel erreicht. „Ich muss die Sprache können“, sagt er, „am Arbeitsplatz klappt das schon ganz gut. Ich bekomme auch viel Unterstützung“.

Der Verein: WelCome In! Rheine e.V. hat eine individuelle Lernförderung für ihn eingerichtet, um ihn gezielt für die Prüfung fit zu machen. Keine leichte Aufgabe, wenn jemand wie Mohammad in einer anderen Sprache (Paschtu) alphabetisiert wurde.

Lernen Fördern ist mit im Boot

Ein weiterer Baustein ist das Coaching durch Lernen Fördern. Dort werden beide Ehepartner unabhängig voneinander persönlich unterstützt. Mohammad Amiri bekommt Nachhilfe in der „theoretischen Praxis“ als Fliesenleger: Mathe, Chemie und die Fachbegriffe.

Saira Amiri hat einen Integrationskurs belegt und ist stolz, dass sie den A2- Abschluss erreicht hat. Das nächste Ziel ist der B1-Abschluss, also der bestandene Integrationskurs. „Ich bin sehr glücklich, dass ich hier in Deutschland lernen darf. Das durfte ich in meinem Heimatland nicht“, sagt sie und strahlt. Und nach der geschafften Prüfung: Wer weiß, welche Ausbildung für sie dann die richtige ist.

Das Ehepaar denkt sehr gleichberechtigt. Und beide sind ein bisschen neidisch auf ihre beiden Söhne, die so unkompliziert und selbstverständlich durch Schule und Kita Deutsch lernen. Für sie und für ganz viele andere junge Geflüchtete ist die Initiative des Landes eine gute Chance auf eine Perspektive in Deutschland.

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