Gegen Lauterbachs Pläne

Die Proteste gegen die Politik von Bundes-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gehen weiter. Nächste Woche Mittwoch (15.11.) bleiben auch bei uns in der Region Apotheken geschlossen, morgen (Mi., 08.11.) schon im niedersächsischen Teil unserer Region

Die Proteste gegen die Politik von Bundes-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gehen weiter. Nächste Woche Mittwoch (15.11.) bleiben auch bei uns in der Region Apotheken geschlossen. Apothekenteams aus ganz Westfalen-Lippe, aus Nordrhein, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland demonstrieren dann in Dortmund, sagt der Vorsitzende der Bezirksgruppe Steinfurt im Apothekerverband Westfalen-Lippe, Andreas Reerink.

Kein Verständnis für Lauterbachs Pläne

„Elf Prozent der Apothekeninhaberinnen und -inhaber müssen mittlerweile Geld mitbringen, um ihre Apotheke zu betreiben. 30 Prozent sind wirtschaftlich gefährdet“, sagt Reerink. Seit mehr als zehn Jahren habe die Politik die reglementierte Vergütung nicht mehr erhöht – trotz steigender Kosten und zunehmender Inflation.

Statt daran etwas zu ändern, plane Lauterbach Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker und ohne Notdienste. In akuten Fällen würden die Wege für die Patienten dadurch noch weiter. Zudem sei der Minister dafür, dass nicht mehr jede Apotheke individuelle Rezepturen herzustellen habe. Dabei habe gerade die Lieferengpasskrise noch gezeigt, wie wichtig diese Aufgabe sei, als Apotheken Säfte für fiebernde Kinder selbst produzierten. Die Versorgung für Patientinnen und Patienten werde darunter leiden.

November um Protestmonat ausgerufen

Die Apotheken haben den November zum Protestmonat ausgerufen. An jedem Mittwoch des Monats bleiben in einer anderen Region Deutschlands die Apotheken geschlossen, damit die Teams die Möglichkeit haben, gegen die Gesundheitspolitik zu demonstrieren. Zum ersten Mal gab es das im Juni, mit geschlossenen Apotheken in Westfalen-Lippe und Tausenden Teilnehmenden bei Demonstrationen.

Proteste auch in Niedersachsen

Im niedersächsischen Teil unserer Region bleiben schon morgen (Mi., 08.11.) viele Apotheken geschlossen. Der Apothekerverband dort hat alle Apotheken zur ganztägigen Schließung und Teilnahme am norddeutschen Protesttag aufgerufen – mit Ausnahme der Notdienst-Apotheken. Protestiert werde für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort, sagte der LAV-Vorstandsvorsitzende Berend Groeneveld.

Hausärztinnen und -ärzte solidarisch

Unterstützung für die Apotheken kommt vom Hausärzteverband Westfalen-Lippe, der schon angekündigt hat, am 15. ebenfalls ein Protestsignal zu setzen. Die Praxen sind aufgefordert, dann für Fortbildungen zu schließen und die Apotheken-Teams bei der Kundgebung in Dortmund zu unterstützen.

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