Erster Sozialbericht

Der erste Sozialbericht der Stadt Ibbenbüren zeigt deutliche Unterschiede zwischen den sechs Stadtteilen Laggenbeck, Dörenthe, Püsselbüren, Dickenberg, Bockraden und der Innenstadt. Besonders Kinderarmut und Altersarmut stehen im Fokus.

© Stadt Ibbenbüren

Der erste Sozialbericht der Stadt Ibbenbüren liefert detaillierte Einblicke in die Lebenslagen der Einwohnerinnen und Einwohner. Mit einem Fokus auf Kinder, Familien und Seniorinnen und Senioren zeigt der Bericht deutliche Unterschiede zwischen den sechs Stadtteilen und den 14 definierten Sozialräumen. Besonders auffällig sind die sozialen Herausforderungen in den Bereichen Kinderarmut, Migration und Altersarmut.

Sechs Stadtteile: Ein differenziertes Bild

Ibbenbüren besteht aus den sechs Stadtteilen Laggenbeck, Dörenthe, Püsselbüren, Dickenberg, Bockraden und der Innenstadt. Um die Lebensbedingungen genauer zu analysieren, wurden diese in 14 Sozialräume unterteilt. Das machte Unterschiede innerhalb der Stadtteile sichtbar. Besonders in der Innenstadt, die in mehrere Sozialräume wie Stadt-Mitte, Stadt-Nord und Stadt-Südwest unterteilt wurde, zeigen sich deutliche soziale Unterschiede.


  • Laggenbeck: Der größte Stadtteil mit einer Mischung aus Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern. Hier gibt es eine gute Infrastruktur, gleichzeitig soziale Herausforderungen in einzelnen Sozialräumen.
  • Dörenthe: Der kleinste Stadtteil mit dörflichem Charakter. Die soziale Lage ist hier insgesamt stabil, jedoch gibt es weniger Angebote für Kinderbetreuung.
  • Püsselbüren: Ein eigenständiger Stadtteil mit einem Mix aus Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern. Die soziale Lage ist hier überwiegend positiv.
  • Dickenberg: Ein ländlich geprägter Stadtteil mit einer stabilen sozialen Struktur. Herausforderungen gibt es vor allem in der Anbindung an zentrale Angebote.
  • Bockraden: Ein Stadtteil mit städtischem Charakter, der in zwei Sozialräume unterteilt ist. Hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Quartieren, insbesondere bei der Arbeitslosigkeit.
  • Innenstadt: Der zentrale Stadtteil, der in mehrere Sozialräume unterteilt ist. Besonders in der Stadt-Mitte und Stadt-Nord gibt es deutliche soziale Herausforderungen, wie hohe Kinderarmuts- und Arbeitslosenquoten.


Kinderarmut und Migration: Herausforderungen in Ibbenbüren

Während die Kinderarmutsquote in Ibbenbüren insgesamt bei 9,4 % liegt – deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 18,4 % (Kreis Steinfurt: 10,3 %) – leben in der Stadt-Mitte 22,8 % der Kinder in Armut. In Stadt-Nord ist es fast jedes siebte Kind (14,4 %). Auch bei den Seniorinnen und Senioren gibt es Unterschiede: In den Sozialräumen Stadt-Mitte und Stadt-Nord beziehen 6,7 % der über 65-Jährigen Sozialleistungen – mehr als doppelt so viele wie im städtischen Durchschnitt.

Der Anteil von Ausländerinnen und Ausländern in Ibbenbüren liegt mit 9,6 % unter dem NRW-Durchschnitt von 15,6 % (Kreis Steinfurt: 11,6 %). Innerhalb der Stadt gibt es jedoch große Unterschiede: In der Stadt-Mitte beträgt der Anteil 17,6 %, während er in ländlicheren Stadtteilen wie Dörenthe bei nur 4,2 % liegt. Diese Unterschiede beeinflussen die soziale Teilhabe und die Integration in den jeweiligen Stadtteilen.

Die Stadtverwaltung sieht den Bericht als Grundlage für gezielte Maßnahmen. Sozialdezernentin Brigitte Janz sagt: „Das, was wir vorher nur vermutet haben, ist jetzt mit Zahlen belegt.“ Der Bericht soll künftig regelmäßig aktualisiert werden, um Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.