Deutlich mehr Uran aus Russland nach Lingen geliefert

Nach Lingen sind im vergangenen Jahr knapp 69 Tonnen Uran aus Russland geliefert worden. Trotz des Ukraine-Kriegs verzeichnet die Brennelementefabrik damit ein Plus von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Niedersachsens Umweltminister Meyer kritisiert diese Entwicklung.

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Trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kam letztes Jahr tonnenweise Uran aus Russland nach Lingen. 68,8 Tonnen wurden zur Brennelementefabrik geliefert, ein Plus von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Niedersachsens Umweltminister Meyer kritisiert diese Entwicklung und warnt. Meyer erinnert an den Koalitionsvertrag und fordert: „Unser Ziel muss es sein, die Abhängigkeiten von Uran aus Russland zu reduzieren.“ Russland habe vor, seinen Einfluss hier deutlich zu steigern und das sei „extrem gefährlich“. Der Minister erwartet von der EU Sanktionen auch auf Uran. Zudem gebe es Alternativen, Uran aus demokratischen Ländern wie Kanada oder Australien, beispielsweise. Vor diesem Hintergrund sei es völlig unverständlich, dass die zum französischen Staatskonzern Framatome gehörende Brennelementefabrik in Lingen so eng mit Russlands Atomkonzernen zusammenarbeite. Auch Anti-Atom-Aktivistinnen und -aktivisten demonstrieren regelmäßig in Lingen.

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