Blutspenden werden knapp - neue Regeln für Homosexuelle

Bei uns in der Region werden dringend Blutspenden benötigt. Für schwule, bisexuelle und transsexuelle Menschen gelten bald wahrscheinlich neue Regeln bei der Blutspende.

Dieses Jahr fällt das Sommerloch beim Blutspenden besonders deutlich aus. Bis ins Frühjahr waren Bedarf und Spendebereitschaft ausgeglichen, heißt es beim DRK Blutspendedienst West. Auch im Lockdown habe es ausreichend Blutkonserven gegeben. Mittlerweile nimmt der Engpass bedrohliche Formen an.

Mit Wegfall der Restriktionen sei das Spendenaufkommen massiv eingebrochen. Selbst das sonst so spendenfreudige Münsterland liege seitdem immer unter dem Bedarf. In den letzten Tagen erholt sich das zwar, doch von der nötigen Kontinuität sei die Region weit entfernt. Besonders Konserven der Rhesus-negativen Blutgruppen seien knapp. Das ist schlecht, weil viele Klinik aufgeschobene Operationen nachholen. Was auch noch fehlt, sind die Spendetermine bei Firmen. Sie machen sonst 15 Prozent des Spenden-Aufkommens aus.

Neue Regeln bei der Blutspende

Ab September kommen neue Blutspender dazu - schwule, bisexuelle und transsexuelle Menschen. Das plant die Bundesärztekammer zusammen mit anderen Fachleuten. Egal welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung, alle spenden künftig Blut, wenn sie vier Monat "risikolosen Sexualverkehr" hatten - also ohne wechselnden Partner oder Partnerin.

Die Deutsche Aidshilfe und andere Gruppen der LGBT-Community sagen schon lange, dass die bisherige Regelung nicht zeitgemäß ist. Sie würde außerdem alle Schwulen unter Generalverdacht stellen.

Bis 2017 galt: Blut spenden verboten, wenn du schwul bist. Seitdem ist für Homosexuelle eine Blutspende erlaubt, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex hatten.

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