Argumente Fleisch (nicht) zu essen
Veröffentlicht: Mittwoch, 11.11.2020 12:34
Flexitarier, Frutarier, Vegetarier, Veganer – die Liste fleischlos lebender Menschen ist lang. Allein in Deutschland wird die Zahl der Veganer auf 1,3 Millionen geschätzt.

Weltweit leben etwa 1 Milliarde Menschen vegan oder vegetarisch. Zu ihnen gehören Berühmtheiten wie Natalie Portmann, Pink oder Paul McCartney. Und der „Trend“ besteht schon länger als manch einer glauben mag. Schon Franz Kafka, Leonardo Da Vinci oder Friedrich Nietzsche haben auf Fleisch verzichtet. Doch, welche Gründe sprechen gegen den Konsum von Fleisch und welche sprechen vielleicht auch dafür?
Gründe Fleisch zu essen:
1. Nährstoffe:
Auch wenn Obst und Gemüse viel pflanzliches Eiweiß enthalten, befindet sich in Fleisch eine größere Nährstoffdichte. Das heißt: Natürlich ist es möglich die Nährstoffe auch ohne Fleisch zu sich zu nehmen. Es ist nur aufwendiger. In Fleisch befinden sich Vitamine wie B12 und wichtige Elemente wie Eisen oder Linolsäure.
2. Grünflächen-Management:
Wird Weideland zur Aufzucht und Haltung von Nutztieren verwendet, wird es vor dem Ackerbau geschützt. Findet die Haltung mit Rücksicht auf die Flächen statt, findet so eine natürliche Landschaftspflege statt. Bei besonders rücksichtsvollem und sanften Weidemanagement ist es so sogar möglich, Co2 in der Landschaft zu binden. Außerdem hat der Boden die Chance Nährstoffe aufzunehmen und einen natürlichen Mutterboden zu bilden.
3. Die Wirtschaft:
Die Nutztierhaltung ist ein wichtiger Erwerbszweig in Deutschland. 210.000 Nutztierbetriebe gibt es in Deutschland. Zusammen erwirtschaften die Landwirte im Jahr mehr als 25 Milliarden Euro, drei Viertel ihres Gesamtumsatzes, durch den Verkauf von Fleisch. Gemeinsam mit anderen tierischen Zweigen wie Honig oder Milch steigt das Umsatzvolumen auf mehr als 200 Milliarden Euro. Zu dem sichert die Fleischbranche mehr als 2,6 Millionen Jobs in Deutschland.
Gründe kein Fleisch zu essen:
1. Tierrecht:
Besonders aus ethischer Sicht sprechen viele Gründe gegen das Konsumieren von Fleisch. In der industriellen Tierhaltung leben die Kühe und Schweine oft dicht gedrängt und ohne viel Tageslicht. Durch falsche Fütterung sind sie geschwächt und häufig kränklich. Zur Schlachtung legen diese Tiere oft lange Strecken zurück, am Ende warten oft nicht qualifizierte Schlachtmethoden.
2. Umwelt:
Durch industrielle Massentierhaltung entstehen große Mengen an Kot die als Nitrat unser Grundwasser belasten. Das Gas Methan, welches bei der Verdauung der Tiere entsteht, sorgt gemeinsam mit dem Treibhausgas Co2 für eine voranschreitende Klimaerwärmung. Auch durch die Fütterung der Tiere wird die Umwelt zunehmend belastet. Wälder werden abgeholzt, Felder werden in Monokulturen angebaut, um genug Getreide für die Ernährung der Masttiere zu sichern. Das zerstört Ökosysteme.
3. Gesundheit:
Wer seine Ernährung stark auf Fleisch stützt, ernährt sich einseitig. Es ist wenig Platz für Obst und Gemüse. Dabei ist pflanzliches Eiweiß wichtig für unsere Gesunderhaltung. Hinzu kommt, dass besonders Fleisch aus industrieller Massentierhaltung durch Antibiotika belastet ist. Diese Belastung wirkt toxisch auf den Körper des Menschen.
Durch schlechte Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gab es außerdem in diesem Jahr viele Coronainfektionen in Schlachtbetrieben. Auch die Gesundheit der Arbeiter spielt im großen Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Fazit:
Am Ende sprechen Argumente für und gegen den Konsum von Fleisch. Viele Experten stützen die Aufforderung seinen Fleischkonsum zumindest zu verringern, um den Tieren ein besseres Leben mit hochwertigerem Futter zu sicher. Denn: Am Ende bedeutet hochwertigeres Fleisch mehr Qualität für den Konsumenten. Zudem würden durch einen höheren Verkaufspreis Landwirte und Tiere mehr Wertschätzung erfahren. Am Ende ist eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung wichtig, wie diese aussieht und unsere Zukunft beeinflusst, obliegt deiner Entscheidung.