Apotheken warnen vor Krise

Apotheken im Kreis Steinfurt rufen dazu auf, am Sonntag (14.09.) wählen zu gehen. Sie warnen vor Apothekensterben und fordern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern mehr Einsatz für die Gesundheitsversorgung.

Die Apotheken im Kreis Steinfurt rufen die Wahlberechtigten dazu auf, am 14. September 2025 bei der Kommunalwahl in NRW ihre Stimme abzugeben. „Es geht um unseren Alltag und die wohnortnahe Gesundheitsversorgung“, sagt der Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL), Thomas Rochell. Gleichzeitig fordern die Apothekenteams von den Kommunalpolitikerinnen und -politikern mehr Einsatz für die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung und gegen das Apothekensterben.

Eine gute Gesundheitsversorgung sei essenziell für den sozialen Frieden und die Attraktivität einer Kommune, sagt Rochell. Doch die Situation der Apotheken sei alarmierend: Chronische Unterfinanzierung, hohe bürokratische Anforderungen, Lieferengpässe und unfaire Wettbewerbsbedingungen mit dem Versandhandel setzen den Apotheken massiv zu.

Forderung nach Sofortmaßnahmen

Die Vergütung der Apotheken sei seit 20 Jahren kaum gestiegen, trotz Inflation und steigender Kosten. Ein Viertel der Apotheken sei wirtschaftlich gefährdet, auch im Kreis Steinfurt. „Wir brauchen Sofortmaßnahmen, sonst sterben immer mehr Apotheken“, warnt Rochell.

Apotheken leisten weit mehr als die Abgabe von Medikamenten: Sie entlasten Notfallambulanzen, bieten Impfungen und Präventionsleistungen an und sichern die Versorgung in Krisenzeiten. Der Apothekerverband fordert die Kommunalpolitik auf, ihren Einfluss auf die Bundespolitik geltend zu machen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.