Wie sicher ist die 2G-Regel?

Niedersachsen führt in der nächsten Woche in vielen Bereichen die 2G-Regel ein. Damit genügt in vielen Fällen ein negativer Corona-Test nicht mehr aus, um z.B. essen zu gehen oder ein Konzert zu besuchen.

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Der Gedanke dahinter ist klar: Sind nur Geimpfte und Genese in einem Raum, gibt es keinen größeren Infektionsherd und das Gesundheitssystem wird nicht überlastet. Das sehen auch Virologinnen und Virologen wie Dr. Jana Schroeder von der Mathias-Stiftung in Rheine so: Eine Immunisierung Impfung oder Genesung senkt das Risiko einer Infektion deutlich. Wer sich dennoch ansteckt, hat in aller Regel nur einen leichten Verlauf oder hat überhaupt keine Symptome. Dass immunisierte Menschen wegen Corona ins Krankenhaus kommen, ist sehr selten. In den meisten Fällen hängt das mit anderen Erkrankungen zusammen, die eine vollständige Immunisierung verhindern.


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Es gibt auch Kritik an der 2G-Regel: Mensch ab 12 Jahren, die nicht geimpft sind, werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Kritiker:innen sehen deshalb in der 2G-Regel eine "Impfpflicht durch die Hintertür". Andere glauben, dass die Sicherheit durch 2G nicht steigt. Immunisierte sind nicht komplett vor dem Virus geschützt: Sie stecken sich an und geben das Virus weiter. FDP-Politiker und Bundestagsvizepräsident Kubicki hält deshalb die 1G-Regel für sinnvoll: Alle lassen sich testen, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind.

Dass die 2G-Regel keine hundertprozentige Sicherheit garantiert, zeigt ein Beispiel aus Münster: In einem Club haben sich von 380 Gästen einer 2G-Party mehr als 80 infiziert - also mehr als jeder Fünfte. Wie es dazu kam, stellt Mediziner:innen und Behörden vor ein Rätsel. Natürlich sind Ansteckungen möglich, doch die hohe Zahl der Infektionen ist ungewöhnlich, denn der Anteil der Infizierten in Deutschland, die geimpft sind, ist sehr klein.

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