Prozess im Zusammenhang mit Missbrauchskomplex von Münster

Am Landgericht Neubrandenburg beginnt heute der Prozess um einen vermutlichen Mittäter im Missbrauchskomplex von Münster. Einem 35-Jährigen wird Missbrauch und Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen.

Statue der römischen Göttin Justitia
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Am Landgericht Neubrandenburg beginnt heute ein Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex von Münster (Nordrhein-Westfalen) steht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35 Jahre alten Beschuldigten aus Ueckermünde (Vorpommern-Greifswald) vor, einen neunjährigen Jungen vier Mal auf schwere Art und Weise sexuell misshandelt zu haben. Die Taten, an denen auch der Stiefvater des Jungen beteiligt gewesen sein soll, sollen sich zwischen Januar und Juli 2019 in der Region Ueckermünde ereignet haben.

Mit dem Stiefvater, gegen den die Staatsanwaltschaft Münster gesondert ermittelt, soll der Beschuldigte im Anschluss via Handy auch Bilder von dem Geschehen ausgetauscht haben. Der Ueckermünder kam im Herbst 2020 in Untersuchungshaft. Er soll den Stiefvater des Neunjährigen via Internet kennengelernt haben. Für den Prozess in Neubrandenburg sind derzeit sieben Verhandlungstermine geplant.

Münster ist einer von drei großen Tatkomplexen zu sexueller Gewalt an einer Vielzahl von Kindern und Netzwerke mit zahlreichen Beteiligten und Opfern in Nordrhein-Westfalen. Diese wurden 2019 aufgedeckt. Nach Angaben der Polizei gibt es im Komplex Münster 44 Tatverdächtige, von denen 29 in Untersuchungshaft sitzen. Die Ermittler gehen bislang von rund 30 missbrauchten Kindern aus.

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