Missbrauchskomplex von Münster

Im Missbrauchskomplex von Münster versucht die Polizei, die Identität eines kleinen Jungen festzustellen. Es geht darum, das Kind vor weiterem Missbrauch zu schützen.

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Der Junge ist auf beschlagnahmten Bild- und Videodateien zu sehen und mutmaßlich durch einen Berliner schwer missbraucht worden. Der 37-Jährige hat sich Dienstag (22.06.21) in Berlin gestellt, nachdem die Polizei Münster eine Öffentlichkeitsfahndung nach ihm gestartet hatte. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Tatvorwurf: Schwerer sexueller Missbrauch von Kleinkindern

Die Bild- und Videodateien, die den Berliner belasten, sind bei anderen Tatverdächtigen im Missbrauchskomplex von Münster sichergestellt worden. Sie zeigen schwere sexuelle Missbrauchshandlungen, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Münster. Der 37-Jährige schweigt bisher zu den Tatvorwürfen.

Ermittler:innen decken nach und nach ganzes Netzwerk auf

Nach letzten Erkenntnissen gibt es Verbindungen zu einem bereits verurteilten Täter in dem Ermittlungskomplex. Derzeit laufen Gespräche mit der Ermittlungsbehörde in Berlin: Die Münsteraner Ermittler:innen würden den Fall des Berliners gerne übernehmen. Sie führen auch das übrige Verfahren.

Etliche Festnahmen seit Juni 2020

Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer von drei großen Missbrauchsfällen der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Darauf gab es Festnahmen in mehreren Bundesländern und im Ausland.

Ermittlungen ziehen immer weitere Kreise

In dem Komplex sind schon fünf Männer zu Gefängnisstrafen verurteilt. Insgesamt haben die Ermittler:innen mehr als 50 Tatverdächtige identifiziert, von denen derzeit etwa 30 in U-Haft sitzen.

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