Missbrauchskomplex von Münster

Im Missbrauchskomplex von Münster hat die Staatsanwaltschaft hohe Gefängnisstrafen gefordert. Für den Hauptangeklagten geht es um 14 Jahre und anschließende Sicherungsverwahrung.

© Polizei Münster

Der 28-jährige Münsteraner ist angeklagt, den heute elf Jahre alten Sohn seiner Lebensgefährtin immer wieder vergewaltigt und anderen Männern zum Missbrauch angeboten zu haben.

Hohe Gefängnisstrafen für drei weitere Angeklagte gefordert

Nach dem Willen der Anklage soll ein 36-Jähriger aus Hannover für zehn Jahre ins Gefängnis, ein 43-Jähriger aus Schorfheide in Brandenburg für elf-einhalb Jahre und ein 31-Jähriger aus dem hessischen Staufenberg für zwölf Jahre. Für alle fordert die Staatsanwaltschaft ebenfalls anschließende Sicherungsverwahrung.

Mutter des Hauptangeklagten wegen Beihilfe vor Gericht

Das Plädoyer wurde zum Schutz der Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten. Bei der Mutter des Hauptangeklagten geht die Anklage davon aus, dass sie wusste, was ihr Sohn tat – unter anderem in ihrer Gartenlaube - und nichts dagegen unternommen hat. Sie ist wegen Beihilfe angeklagt.

Urteil Ende Juni/Anfang Juli erwartet

Der Prozess geht am Donnerstag (17.06.) mit den Plädoyers der Nebenkläger weiter. Ein Urteil fällt das Landgericht Münster Ende Juni oder Anfang Juli. In dem Komplex sind schon fünf Männer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Insgesamt hat die Polizei mehr als 50 Tatverdächtige identifiziert, von denen derzeit etwa 30 in Haft sitzen.

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