Konjunkturumfrage IHK Nord Westfalen

Die Unternehmen in der Region bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen zeigt, dass die Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region ihre Lage so negativ einschätzen, wie noch nie.

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Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen zeigt, dass die Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region ihre Lage so negativ einschätzen, wie noch nie. Doch immerhin die Hälfte gibt noch die Note „befriedigend“ (41 Prozent) oder sogar „gut“ (21 Prozent). Vor allem die Industriebetriebe klagen über schlechte Geschäfte. Dagegen läuft es in der Bauwirtschaft überwiegend gut (fast 60 Prozent) mit den Aufträgen.  

IHK-Konjunkturindex auf historischem Tiefpunkt

Die Corona-Pandemie hat die nord-westfälische Wirtschaft derzeit noch fest im Griff. IHK-Präsident Hüffer sprach von einem „historischen Tiefpunkt“ in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region: „Das bis vor kurzem noch sicher geglaubte Wachstum mit steigenden Steuereinnahmen und zunehmender Beschäftigung hat ein abruptes Ende gefunden.“

langwieriger Erholungsprozess

Schwer wiegt für den IHK-Präsidenten, „dass die Unternehmen so pessimistisch wie noch nie in die Zukunft blicken“. Knapp über die Hälfte der Betriebe erwartet eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in den nächsten zwölf Monaten. Hüffer wertet dieses Ergebnis zwar als „Indiz, dass wir einen besonders langwierigen Erholungsprozess vor uns haben“. Er sieht auch Anlass für Zuversicht, denn: „Immerhin 17 Prozent“, betont Hüffer, erwarten sogar eine Verbesserung der Geschäftslage. 31 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften aus.

Überraschendes Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage: Nur 22 Prozent der Unternehmen melden Liquiditätsengpässe. Positiv fällt Hüffer zudem auf: „Lediglich zwei Prozent der Unternehmen“ sehen ihre Existenz durch eine Insolvenz gefährdet. „Dies spricht für die Krisenfestigkeit unseres heimischen Mittelstands“, betonte Hüffer.

Bewährungsprobe für den Arbeitsmarkt

Auch dem Arbeitsmarkt „droht ein herber Rückschlag“, so die Einschätzung der IHK. 38 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, Mitarbeiter freistellen zu müssen. „Die eigentliche Bewährungsprobe für den Arbeitsmarkt steht also noch bevor“, so Hüffer.

Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen © Mensing/IHK Nord Westfalen
Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen
© Mensing/IHK Nord Westfalen

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