Ein Jahr Grundeinkommen

Eine Bilanz von Inka Gohl aus Hasbergen

© RADIO RST

Die 28-Jährige hat mit ihrem Mann im November letzten Jahres ein bedingungsloses Grundeinkommen gewonnen: Ein Jahr lang 2.000 Euro extra im Monat, ohne Gegenleistung und steuerfrei.

Das Grundeinkommen hat uns viele Ängste genommen und uns freier gemacht

Mit dem Geld hat das Paar unter anderem ihre Hochzeit, eine Finnlandreise, ein E-Bike, einen Laptop und viele Ausflüge bezahlt. Außerdem haben die beiden mehr Lebensmittel aus der Region eingekauft, auf „Bio“ geachtet und gleichzeitig auf immer mehr Plastik verzichtet. Nachhaltig einkaufen kostet mehr Geld und das hat halt nicht jeder dafür übrig. Das Grundeinkommen hat Inka und ihrem Mann dabei geholfen.

Das junge Paar aus Hasbergen hat ihre zusätzliche Geldspritze beim Verein "Mein Grundeinkommen" in Berlin gewonnen. Die Organisation verlost regelmäßig Grundeinkommen. Finanziert wird das durch Spenden.

Zur Homepage von „Mein Grundeinkommen“ geht es hier.

Hälfte der Deutschen für Grundeinkommen

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat gezeigt, dass rund die Hälfte der Deutschen für das bedingungslose Grundeinkommen ist – also Geld vom Staat ohne jede Bedingung und Gegenleistung. Grade junge Menschen finden die Idee gut, ältere sind überwiegend skeptisch.

Inka zieht nach einem Jahr Grundeinkommen eine positive Bilanz. Die Gesellschaft ist zum Teil jedoch noch nicht so weit, sich auf ein Grundeinkommen einzulassen, findet sie:

© RADIO RST

Durchwachsene Erfahrungen in Finnland

Die Wirtschaftskrise ist noch nicht ganz überwunden, die Arbeitslosigkeit relativ hoch und deshalb haben die Finnen den Versuch gewagt: Das Land hat 2.000 zufällig ausgewählten Arbeitslosen für zwei Jahre ein Grundeinkommen gezahlt - 560 Euro monatlich. Hinzuverdienste waren ebenfalls erlaubt. Das Ergebnis: Die Empfänger waren gesünder und weniger gestresst. Einen festen Job hatte allerdings nur ein Bruchteil der Teilnehmer nach dem Experiment.

Weitere Meldungen