Das Thema der Woche in der Region

Jede Woche sprechen wir mit dir über ein bestimmtes Thema, das dich in Laer, Bevergern, Wettringen und Salzbergen interessiert. Was ist deine Meinung? Was ist deine Kritik? Fühlst du dich verstanden? Wo gibt es Verbesserungspotential? Teile deine Meinung mit uns.

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Thema diese Woche:

CarSharing wird in Deutschland immer beliebter. Immer mehr Menschen nutzen das Angebot. CarSharing – zu Deutsch: Auto teilen. Du besitzt das Auto nicht selbst, sondern teilst es dir mit anderen. Das Ganze funktioniert ähnlich wie die E-Roller: Ein CarSharing-Auto in der Nähe finden, mit einer App anmelden und losfahren. Das Ganze funktioniert vielerorts als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Weitergedacht lässt sich mit CarSharing der Zweitwagen oder sogar das eigene Auto ersetzen. Denn auch ein Urlaub ist mit dem geteilten Wagen kein Problem. Bisher kennst du CarSharing eher aus Großstädten wie Köln. Auf dem Land sucht man bisher noch vergeblich danach.

Das ändert sich. Dreierwalde im Tecklenburger Land probiert ein CarSharing-Modell für den ländlichen Raum aus. Ein Ort, aus dem es ohne Auto kein Entkommen gibt. Denn eine direkte Busverbindung zu den Nachbarorten gibt es nicht. Der Bus den es mal gab, war zu häufig leer unterwegs. Der Modellversuch startet 2022 – so der Plan. Die Stadt Hörstel hat sich entschieden, zunächst zwei Autos einzusetzen. Die Elektro-Autos werden über eine eigene Plattform gebucht. Das Projekt ist eine Kooperation mit den Stadtwerken Tecklenburger Land und dem CarSharing Anbieter Stadtteilauto. Für ein Jahr werden erstmal Erfahrungen gesammelt. Dann wird sich zeigen, ob Dreierwalde das CarSharing behält. Das liegt daran, wie gut die knapp 3000 Einwohner:innen das Angebot annehmen.

Unsere Hörerin Mariane kommt aus Dreierwalde. Auf dem Land ganz auf ein Auto zu verzichten ist für sie undenkbar. Mit CarSharing das Zweitauto zu ersetzen – das wäre eine Möglichkeit. Die Stadt Hörstel möchte mit dem Angebot die Mobilitätswende auf dem Land voranbringen. Dreierwalde wurde bewusst ausgesucht, weiß Bürgermeister David Ostholthoff. "Dort sind die Defizite im öffentlichen Nahverkehr am größten", weiß der Politiker. Wenn es in Dreierwalde klappt, will Hörstel das CarSharing auch in anderen Ortsteilen einsetzen.

CarSharing schont die Umwelt und spart Geld. Denn du zahlst nur, wenn du fährst. Um TÜV oder Reparaturen musst du dich nicht kümmern. Alle Kosten sind im Fahrpreis inbegriffen – auch Benzin oder Strom. Für viele Haushalte ist CarSharing günstiger als ein eigenes Auto. CarSharing ist also eine Möglichkeit, stressfrei von A nach B zu kommen – wenn ein Auto bereitsteht, wenn du es brauchst. Die Sicherheit hast du beim CarSharing nicht. Etabliert haben sich zwei Varianten. Beim stationsbasierten CarSharing stehen die Autos auf einem festen Parkplatz. Die Kund:innen holen den Wagen dort ab und bringen ihn nach der Fahrt dorthin zurück. Das stationsbasierte CarSharing ist auch in Dreierwalde geplant. Die andere Variante nennt sich Free-Floating. Dabei stehen die Autos irgendwo frei geparkt in der Stadt. Nutzer:innen orten und buchen sie mit dem Smartphone. Nach der Fahrt wird das Auto irgendwo im Nutzungsgebiet wieder abgestellt. Damit sind auch One-way Fahrten möglich. Free Floating gibt es bisher nur in einigen großen Städten. Für ländliche Gebiete eignet sich die Variante bisher noch nicht.

Dreierwalde ist nicht der erste Ort in unserer Region, der CarSharing bekommt. In Steinfurt, Rheine, Osnabrück, dem Emsland und sogar der Grafschaft Bentheim gibt es schon Carsharing-Angebote. Als eine der ersten kleineren Städte hat die Stadt Steinfurt ein CarSharing-Auto bekommen. Das steht in Burgsteinfurt am Campus der FH Münster und wird sehr gut genutzt. Mittlerweile gibt es in Steinfurt bereits drei Autos des Anbieters Stadtteilauto. In der Grafschaft Bentheim sind gleich sieben Wagen verteilt. Du buchst die Autos über die App „Stadtteilauto“ sobald du dich registriert hast oder telefonisch.

Es liegt an den Dreienwaldern, ob das Projekt CarSharing auch dort gelingt. Was denkst du, ist CarSharing die Lösung, um Mobilitätsprobleme auf dem Land zu lösen? Stimme ab.

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