Corona: Und das Handwerk glänzt!

Die gesamte Weltwirtschaft leidet unter der Corona-Pandemie. Während viele asiatische Länder ihren Tiefpunkt bereits überwunden haben, steht in Deutschland fest, dass auch die kommenden Wochen herausfordernd werden, da die Corona-Beschränkungen nicht nur beibehalten, sondern wohl noch verschärft werden. Es ist eine Zeit, in der nur wenige Branchen wachsen - zumeist Firmen, dessen Wertschöpfungsketten auf digitalen Angeboten basieren. Neben ihnen punkten in unserer Region vor allem Handwerksbetriebe. Zumindest teilweise.

Zwar ist die deutsche Wirtschaft nach dem Absturz in der Corona-Krise kräftiger in Schwung gekommen als zunächst angenommen, doch im letzten Quartal drohen vielen Unternehmen erneut große Verluste. Davon sind auch Handwerksbetriebe betroffen. Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, sagt im Interview mit RADIO RST: "Das Handwerk gibt es nicht. Wir betrachten die verschiedenen Gewerkegruppen."

"Die Situation ist okay"

Wie ist es nun um die Handwerksbetriebe bestellt? Deutlich wird, dass es hier große Unterschiede gibt. Während Zweiradmechaniker und Kfz-Vertriebe eine positive Entwicklung genommen hätten, gäbe es im Sondermaschinenbau größere Probleme - vor allem im Export. Auch bei kundennahen Betrieben, wie Friseuren oder Konditoren sei es eine schwierige Situation. Es dürfe, so Tischner, "weiter zu keinem kompletten Lockdown kommen."

Das Handwerk glänzt

Die Bau- und Ausbaugewerke arbeiteten ihre Aufträge aktuell ab, so Tischner. Wichtig sei hierbei nun, dass sich die angespannte Lage erhole und künftig keine Aufträge ausblieben. Dennoch glänzt das Handwerk in dieser Corona-Krise. Denn die Auftragslage ist in vielen Bereichen (noch) gut und die Betriebe haben gezeigt, dass sie der Corona-Krise trotzen.

Auch im Vergleich mit anderen Wirtschaftsbereichen verzeichnet das Handwerk relativ positive Zahlen. Besonders betroffen sind in der Corona-Krise vor allem die Reiseindustrie und das Gastgewerbe, die Finanz- und Versicherungsbranche und auch die Chemie- und Pharmaindustrie.

Betriebe in der Region

Wir haben mit einem Elektriker aus Riesenbeck und einem Schornsteinfeger aus Rheine über die aktuelle Situation gesprochen. Unter anderem auch über den Kundenkontakt, der in dieser Corona-Krise kritisch war und teilweise noch ist. Rainer Niehus, Geschäftsführer bei der Firma Beermann Elektrik in Riesenbeck, sagt:

Die Produktivität ist bei Weitem nicht so wie vor der Corona-Krise!

Schornsteinfeger Michael aus Rheine berichtet: "Insgesamt sind die Leute nicht mehr ganz so vorsichtig, wie sie es Anfang des Jahres waren."

© RADIO RST

Was sind deine Erfahrungen?

Du arbeitest im Handwerk und hast so viele Termine, dass du zurzeit nicht alle wahrnehmen kannst? Oder hast so wenig zu tun, wie lange nicht mehr? Du hast in der Corona-Zeit dein Zuhause renoviert und dafür Handwerker beauftragt? Es war schwierig oder einfach einen Auftraggeber zu finden? Dann schreibe uns und berichte von deinen Erfahrungen.

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