Corona: Psychische Folgen für Kinder und Jugendliche

Fast jedes dritte Kind leidet unter den Folgen der Pandemie und hat seelische Probleme.

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Die Pandemie belastet Kinder und Jugendliche schwer: Kontaktbeschränkungen, weniger Freizeitangebote und Schulausfälle während des Lockdowns. Bei vielen löst das Einsamkeit, Angst und Schlafstörungen aus. Teilweise gipfeln diese Probleme in Essstörungen und Depressionen. Bei der U25-Online-Suizidberatung des Caritasverbandes zum Beispiel gab es während des zweiten Lockdowns fast ein Drittel mehr Kontaktaufnahmen als üblich.

Mädchen sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung BiB besonders von psychischen Problemen infolge der Corona-Pandemie betroffen.

Durch die Kontaktbeschränkungen werden junge Menschen laut BiB auch in der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung beeinträchtigt. Die "gesundheitsbezogene Lebensqualität" habe sich -Stand Juli 21- bei etwa 1,7 Millionen jungen Menschen erheblich verschlechtert.

Mögliche Lösungen:

  • Geschlossene Kitas und Schulen sind unbedingt zu verhindern: Sie bieten Kindern und Jugendlichen soziale Kontakte außerhalb der Familie, die junge Menschen für ihre Entwicklung benötigen. Geschlossene Schulen sorgen außerdem dafür, dass Bildungslücken entstehen, die möglicherweise nicht mehr aufgeholt werden. Wenn die Kinder zuhause bleiben, sind Eltern in vielen Fällen überfordert. Die schlechte Stimmung überträgt sich auf die Kinder, was sich wiederum negativ auf die Psyche auswirkt. In extremen Fällen kommt es sogar zu Gewalt innerhalb der Familie.
  • Im Lockdown entstandene Lerndefizite werden nachgeholt - ohne dass darunter Freizeitaktivitäten leiden. In der Praxis bedeutet das: Lernziele werden langfristig gesetzt. Freizeitaktivitäten mit Gleichaltrigen wird genügend Raum gelassen. Schulen berücksichtigen das in ihren Planungen.
  • Der Schul- und Vereinssport wird gefördert: Sport ist nicht nur für den Körper gesund sondern auch für die Psyche. Auch in der Pandemie sollten es daher Sport- und Bewegungsangebote innerhalb und außerhalb von Schulen und Kitas geben.
  • Mehr Beratungsangebote entlasten Eltern und Kinder: Beratungen in der Sozial- und Jugend - und Familienarbeit haben eine hohe Nachfrag, weil junge Menschen, Eltern und Familien Hilfe brauchen. In vielen Fällen sind die Beratungsteams am Limit. Mehr Angebote würden den betroffenen Familien helfen und die anderen Beratungen entlasten.

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