Corona-Ausbruch in GM-Hütte

Die Zahl der Corona-Fälle in einem Schlachthof in Georgsmarienhütte ist auf über 120 gestiegen. Mindestens 87 Infizierte leben im Kreis Steinfurt, viele von ihnen in Lengerich.

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Dort gibt es Unterkünfte für rumänische Arbeiter. 38 positiv getestete Beschäftigte wohnen im Landkreis Osnabrück. Unter den positiv Getesteten sind auch Geimpfte, in Lengerich mindestens 25 Prozent, hieß es bei der Stadt. Es handele sich überwiegend um Männer.

Unglückliche Verkettung von Umständen

Zuerst war ein Reiserückkehrer bei den täglichen Tests vor Dienstbeginn aufgefallen. Bevor die Quarantäne angeordnet wurde, hatte es schon private Treffen gegeben, bei denen sich andere ansteckten. Der Schlachthof bleibt voraussichtlich bis Ende September geschlossen.

Für Kritiker keine Überraschung

Für Kritiker:innen der Fleischindustrie kommt der Ausbruch nicht überraschend. "Auch wenn wir Leiharbeit beseitigt haben, wurden vielerorts die Herrschaftsstrukturen übernommen", sagt Sebastian Zöppel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Osnabrück. Die Bedingungen in den Sammelunterkünften seien zwar verbessert worden, teilweise müssten die überwiegend aus Rumänien stammenden Arbeiter:innen jedoch immer noch überhöhte Preise für ein Bett bezahlen. Für die Personalakquise und Unterkünfte seien weiter Subunternehmer:innen zuständig.

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