Bodycams im Einsatz bei der Polizei Kreis Steinfurt

Bei der Polizei im Kreis Steinfurt sind ab sofort Bodycams im Einsatz. Sie sind dafür da, Straftaten gegen die Beamten zu verhindern.

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Seit Ende letzten Jahres verfügt die Kreispolizei Steinfurt über sogenannte Bodycams. In Kreis Steinfurt sind zurzeit 170 Kameras im Einsatz. Die Zahl der Angriffe gegen Polizeibeamte ist dort 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 70% gestiegen (71 Fälle). Als Ursache vermutet die Polizei einen Respektverlust gegenüber Einsatzkräften in der Gesellschaft neben der angestrengteren Verfolgung von Gewalt gegen Beamte.

Die im Diensteinsatz offen an der Weste getragenen Kameras dienen dazu solche Taten, zum Beispiel Überfälle unter Alkoholeinfluss, zu verhindern. Studien und erste Erfahrungen der Polizisten zeigten ihre deeskalierende Wirkung, gerade bei Wiederholungstätern. In gefährlichen Situationen können sie per Knopfdruck aktiviert werden. Dies soll, außer bei akuter Gefahr, von den Beamten vorher mündlich mitgeteilt werden.

Ein Kommissar der Kreispolizei in Steinfurt sagte zum Einsatz der Bodycams: "Ich fühle mich gestärkt in unserem Auftreten und ein Stück weit sicherer soweit wir es schaffen dadurch mögliche Eskalationen abzuwenden".

Ein weiterer Nutzen der Bodycams ist ihr Einsatz als Beweismittel vor Gericht. Hierfür müssen die sonst nach 2 Wochen automatisch vom zentralen Polizeiserver gelöschten Videodateien vorgemerkt ("getaggt") und von den zuständigen Behörden angefragt werden. Zum Weiterleiten der Dateien von den Kameras auf den Computerserver dient eine Dockingstation mit der die Kameras gleichzeitig geladen werden.

Das Projekt zur Einführung der Bodycams in NRW hat 9 Millionen Euro gekostet.

Vorstellung Bodycams Polizei Steinfurt

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